Zweibrücken Schön und erfolgreich

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Die Handballer des SV 64 Zweibrücken nutzen die verbleibenden Drittligaspiele offensichtlich, um noch mal schönen und erfolgreichen Handball zu spielen. Die bereits als Absteiger feststehenden Zweibrücker sicherten sich am Samstag gegen den Tabellenvierten TGS Pforzheim beim 30:30 (14:13)-Unentschieden einen Punkt.

ZWEIBRÜCKEN. „Legt man die gesamten 60 Minuten zugrunde, hätten wir sogar gewinnen müssen. Nimmt man die letzte Spielminute, war es natürlich ein Punktgewinn“, war SV-Trainer Tony Hennersdorf zufrieden. 30 Sekunden vor dem Abpfiff sah es so aus, als würde sich Zweibrücken zum wiederholten Male nicht für eine gute Leistung belohnen. Nach ausgeglichenem Spielverlauf war Pforzheim durch Tore seines bestens Spielers, Martin Kienzle, und des abgezockten, mit allen – auch unsauberen – Wassern gewaschenen Evgeni Prasolov, 30:28 in Führung gegangen. Dass auch Routiniers Fehler unterlaufen, zeigte sich nach Prasolovs Treffer. Der fing sich beim Zurücklaufen eine Zwei-Minuten-Strafe ein, weil er den Zweibrücker Anwurf behinderte. Kurz zuvor hatte Pforzheims Nils Boschen für zwei Minuten auf die Bank gemusst. Die Überzahl nutzte Zweibrücken, um durch Philipp Hamann auf 29:30 zu verkürzen. Dann kam eine Szene, die Pforzheims Trainer Andrej Klimovets ärgerte: „Wenn man wenige Sekunden vor dem Abpfiff führt, den Ball hat, dann spielt man das aus oder wirft den Ball weit Richtung Tribüne.“ Tat Routinier Kienzle nicht. Der scheiterte mit seinem Wurf am aufmerksamen SV-Torwart Rok Selakovic, der den gut haltenden Benny Berz nach 50 Minuten abgelöst hatte. Selakovic leitete den Gegenstoß durch Marc-Robin Eisel ein, der zwei Gegenspielern keine Chance ließ und drei Sekunden vor dem Abpfiff den umjubelten Ausgleich erzielte. „Keine Frage, absolut verdient. Zweibrücken hat bis zum Schluss gekämpft“, resümierte Klimovets. „Wir haben einen Lauf“, freute sich Hennersdorf augenzwinkernd nach dem zweiten Remis in Serie. Den Grundstein legte der SV in der Defensive. Benny Zellmer arbeitete konzentriert, und mit dem 33-jährigen 2,03 Meter großen Tomas Marusak, der Drittligapremiere feierte, hatte der SV nicht nur neue erfolgreiche Variationsmöglichkeiten am Kreis, sondern auch einen Turm in der Abwehr. „Beim ersten Spiel ist man ja immer ein bisschen nervös, aber ich freue mich, dass es gut gelaufen ist“, sagte Marusak. Es hätten sogar zwei Punkte sein können, wenn der SV seine Schwäche bei Tempogegenstößen abgestellt hätte. Hätten Tobi Alt, Hammann oder Tom Grieser ihre Gegenstöße genutzt, wäre mehr drin gewesen. „Darüber ärgere ich mich gerade unglaublich“, bekannte Grieser nach dem Abpfiff und bewies damit, dass die SV-Jungs noch ehrgeizig sind. So spielten sie: SV 64 Zweibrücken: Berz, 50. Selakovic – Wöschler (5), Eisel (3), Grieser (1) – Hammann (2), Schaller (1) –Sema (1) - Götz (7/4), Marusak (5), Zellmer (4), Schwarzer (1), Alt TGS Pforzheim: Binder, Sdunek (Siebenmeter) –Prsa (1), Kienzle (9/1), Taafel (1/1) - Kikillus (7/1), Rost –Boschen (1) –Prasolov (7), Soteras-Merz (4), Sruk, Wysokinski, Salzseeler. Spielfilm: 7:7 (15.), 10:12 (26.), 14:13 (Halbzeit), 21:21 (45.), 28:27 (55.), 28:30 (60.),30:30 (Ende) - Siebenmeter: 4/4 – 5/3 - Zeitstrafen: 4:5 – Beste Spieler: Marusak, Zellmer, Berz – Kienzle, Kikilus, Prasolov - Zuschauer: 350 - Schiedsrichter: Meyer/ Meyer (HV Niederrhein).

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