Zweibrücken Platz sieben in Windlotterie

Er hatte sich mehr vorgenommen: LAZ-Stabhochspringer Nico Fremgen kam bei der U23-DM in Heilbronn über 4,90 Meter nicht hinaus.
Er hatte sich mehr vorgenommen: LAZ-Stabhochspringer Nico Fremgen kam bei der U23-DM in Heilbronn über 4,90 Meter nicht hinaus.

«HEILBRONN.»„Natürlich bin ich enttäuscht, weil ich nicht das erreicht habe, was andere und auch ich selbst von mir erwartet haben“, sagte Nico Fremgen gestern nach seinem Wettkampf bei den deutschen Meisterschaften der Altersklasse U23 in Heilbronn. Der Stabhochspringer des LAZ Zweibrücken war mit einem Satz über 4,90 Meter auf Rang sieben gelandet.

Unzufrieden war der Petersberger dennoch nicht: „Die Sprünge waren eigentlich richtig gut. Mir hat am Ende nur die Tiefe etwas gefehlt, da bin ich auf die Latte gefallen.“ Der Zeitsoldat war gestern Mittag in Heilbronn bei 4,70 Meter in den Wettkampf eingestiegen, nahm diese Höhe und auch die 4,90 Meter bei wechselnden Windbedingungen im ersten Versuch. Deutscher U23-Meister wurde am Ende Bo Kanda Lita Baehre von Bayer 04 Leverkusen, der erst bei 5,30 Meter in den Wettkampf eingestiegen war und schließlich noch die 5,55 Meter schaffte. Zweiter wurde der Mannheimer Julian Otchere (5,30 m) vor Philip Kass vom SV Werder Bremen (5,20 m). Solch eine Höhe wäre auch bei Nico Fremgen durchaus drin gewesen. Laut Vereinstrainer Alexander Gakstädter, der Fremgen vor Ort betreute, hat er das im Training schon mehrfach angedeutet. „Und das Einspringen war auch gut“, stellte Gakstädter fest, „da war er über 5,20 Meter wirklich hoch drüber“. Im Wettkampf traf er aber über 5,00 Meter beim Absprung nicht mehr ganz den Stab. „Er hat da ein bisschen überpaced“, erkannte Gakstädter. Allerdings habe sein Schützling auch, wie geplant, den Stab gewechselt. Bei 5,00 Metern sprang Fremgen dann sogar mit einem Arbeitsgerät, das er vorher noch nie in der Hand hatte. Zudem waren die Bedingungen, vor allem der Wind, im Heilbronner Frankenstadion schwierig. „Der Wind hat dauernd gedreht. Da war man mal schneller und mal langsamer im Anlauf“, erzählte Fremgen. Auch bei den drei Versuchen über 5,00 Meter hatte Fremgen laut Gakstädter etwas Pech mit wechselnden Winden. Trainer und Schützling versuchten im Wettkampf gemeinsam, noch an den richtigen Stellschrauben zu drehen. „Alex hat ein gutes Händchen dafür. Er konzentriert sich bei seinen Anweisungen nur auf eine Sache“, unterstreicht Fremgen, der mit dieser Art Coaching gut zurecht kommt. Letztlich hat es nicht mehr geklappt. „Aber ich kann mit jedem einzelnen Wettkampf was anfangen. Es wird von Mal zu Mal technisch besser“, erkannte Fremgen. Es ist halt schwer in dieser Sportart, alles gleichzeitig richtig zu machen. „Ihm fehlen einfach noch Sprünge und vor allem Konstanz“, bemerkte Gakstädter. Er sei aber sehr positiv gestimmt, dass diese Konstanz kommt – und mit ihr auch die guten Höhen. Daran will Fremgen vor allem bei den nächsten Meetings – am Mittwoch in Landau, dann Mitte Juli in Jockgrim – arbeiten. „Bis zum Ende der Saison will ich technisch noch mehr umsetzen, dann eine gute Wintervorbereitung machen. Und dann wird nächstes Jahr mein Jahr“, meinte er selbstbewusst.

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