Zweibrücken Maut-Pläne: Klares Nein vom Landrat

Die Pläne von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), ab 2016 Autofahrer mit einer Maut von bis zu 112 Euro im Jahr zu belasten, lassen beim Flughafen Zweibrücken und anderen örtlichen Unternehmen, die viel Kundschaft aus Frankreich haben, die Alarmglocken läuten.

Der Anteil der französischen Nutzer des Flughafens liege mittlerweile bei 25 Prozent, gut 50 000 Reisende im Jahr. „Da unter den Flugreisenden wenig Grenzgänger sind, sondern Kunden aus Lothringen und Elsass, die uns gezielt auswählen, könnte die Maut ein gewichtiges Argument gegen Reisen ab Zweibrücken sein“, warnt Geschäftsführer Werner Boßlet. Das betreffe natürlich auch die anderen grenznahen Airports, die auch schon durch die seit 2011 erhobene deutsche Luftverkehrssteuer gegenüber Wettbewerbern wie Metz/Nancy oder Luxemburg mehr belastet seien. Landrat Hans Jörg Duppré (CDU) sagte gestern: „Ich bin klar gegen die Maut.“ Das von Dobrindt Vorgestellte werde zur Belastung für die vielen von französischen Kunden aufgesuchten Einzelhändler in den südwestpfälzischen Grenzorten. „Und auch die Berufspendler aus Frankreich werden sicher bei ihren Arbeitgebern vorstellig werden“, mutmaßt Duppré. Der Landrat, bis vor kurzem dem Spitzengremium Deutscher Landkreistag vorstehend, bezweifelt aber, dass die Mautpläne des Bundesverkehrsministers überhaupt Bundestag und Bundesrat passieren werden. Der Landratskollege Peter Gillo (SPD), Direktor des mit den angrenzenden lothringischen Gemeinden den Eurodistrict bildenden Regionalverbandes Saarbrücken, fordert bereits eine mautfreie Zone für den unmittelbaren Grenzbereich. „Gillo macht auf ein uns gemeinsames Problem aufmerksam. Dass es aber eine Freistellungszone geben wird, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen“, so Hans Jörg Duppré. Der Handelsexperte der IHK Pfalz, Jürgen Vogel, ist sich über die Konsequenzen einer Maut für die grenznahen Unternehmen noch nicht ganz im Klaren. „Umsatzfördernd wirkt das bestimmt nicht“, sagte er gestern. Und: Die geplanten Vignetten machen den Grenzverkehr sicher nicht attraktiver.“ (cps/mefr)

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