Zweibrücken Lichtshow und stilles Konzert für 2000 Kopfhörer

Morgen und übermorgen, Freitag und Samstag, werden auf dem Saarbrücker Schlossplatz unter dem Titel „Rotationen“ ab 22 Uhr Animationen, Filme und Visuals im Zusammenspiel mit live improvisierter Jazz-Musik auf die Fassade des Saarbrücker Schlosses projiziert.

Das Ganze wird als „stilles Konzert“ über kabellose Kopfhörer zu erleben sein. Nach Abschluss des Visual-Konzerts können die Besucher ab Mitternacht selbst mit ihrem Smartphone die Animationen an der Schlossfassade steuern. Erdacht haben sich die „Rotationen“ Studierende der Hochschule der Bildenden Künste Saar (HBK Saar) und der Hochschule für Musik Saar (HfM Saar) zusammen mit dem Studiengang Medieninformatik an der Saar-Uni. Nach einer Vorbereitungszeit von mehr als 18 Monaten werden die Kompositionen aus Bild und Musik auf dem Cour d’Honneur (Ehrenhof) des Saarbrücker Schlosses zu erleben sein. Die Musiker sind Luis Bildhäuser (Schlagzeug), Hannes Gajowski (Gitarre), Annika Jonsson (Gesang), Leo Kwandt (Schlagzeug, Rechner), Steffen Lang (Gitarre), Ben Lehman (Bass), Maritta Meyer (Gesang), Barbara Neumeier (Barockflöte, Electronics). Die Fassaden der Schlossarchitektur werden komplett als Projektionsfläche für Film- und Animationssequenzen genutzt. Auf die Fassadenarchitektur werden von abstrakt-geometrischen Mustern projiziert. Grafische Strukturen zeichnen die Linien der Fenster nach. Überlebensgroße virtuelle Hip-Hop-Tänzer nutzen die Fensterfronten als Aktionsfläche. Virtuelle Kletterer nehmen die Fassade in Beschlag. Der Untergrund des Schlossplatzes wird als alptraumhafte Vision ausgeleuchtet: So kommt das unter dem Schloss liegende Gestapo-Gefängnis hoch. Der Brand des Schlosses von 1793 während der Französischen Revolution ist nachzuerleben. Später wird alles futuristisch, und das Schloss mutiert zum Raumschiff. Projiziert wird mit sieben Hochleistungsbeamern etwa 90 Minuten lang. Ob alles nur einmal zu sehen ist, oder Teile wiederholt werden, steht noch nicht fest, denn alles ist ein Experiment, das es in dieser Form in Saarbrücken noch nie gab. Zwar haben im Vorjahr schon Studenten der HBK Saar die Berliner Promenade auf ähnliche Weise illuminiert, aber das dauerte nur einen Tag, und etwas Interaktives war auch nicht dabei. Ab Mitternacht bauen die Informatiker der Saar-Uni ein Wlan-Netz auf, das man mit dem Smartphone anwählen kann. Jeder Zuschauer kann sich mit einem Fingertipp eine Stelle auf der Schlossfassade aussuchen und dann bestimmen, wie sich sich verändert: mit Farben, Formen, Mustern – und er kann Text eingeben, der dann von unten nach oben über die Fassade läuft und schließlich im Himmel verschwindet. Ob das Wlan-Netz hält, wenn alle Zuschauer mit dem Handy spielen, muss man sehen, so Lars Weber , der Pressesprecher des Regionalverbands Saarbrücken, zu dem das Schloss gehört. Er rechnet mit 3000 bis 4000 Zuschauern pro Abend. Wer nicht dabei sein kann, hat die Möglichkeit, alles im Live-Stream zu verfolgen. (adi) Infos —Das Spektakel kostet keinen Eintritt und wird auch bei Regen dargeboten. Man muss stehen, es sei denn, man bringt sich seine Sitzgelegenheit mit. Die Toiletten im VHS-Zentrum gegenüber des Schlosses sind geöffnet. —Es empfiehlt sich, früh zu kommen. Ab 20 Uhr werden vor Ort die Kopfhörer ausgegeben. Es stehen nur 2000 Kopfhörer zur Verfügung. Sie werden gegen 20 Euro Pfand ausgegeben. Reservierungen sind nicht möglich. —Live-Stream von 22 bis 1.30 Uhr über www.regionalverband-saarbruecken.de

x