Zweibrücken Krisengespräch in der Kabine

Der VTZ-Halbrechte Laurynas Petrusis (beim Wurf) kam gestern gegen Oppenweiler nur zu einem Tor.
Der VTZ-Halbrechte Laurynas Petrusis (beim Wurf) kam gestern gegen Oppenweiler nur zu einem Tor.

«ZWEIBRÜCKEN.» Die Stimmung beim designierten Drittliga-Absteiger VTZ Saarpfalz ist gestern auf dem Tiefpunkt angekommen. Mit 26:36 (15:16) verlor der Tabellenvorletzte gegen den gleichfalls noch gegen den Abstieg kämpfenden HC Oppenweiler/Backnang. Direkt nach dem Abpfiff – ein kurzes TV-Interview hatte er noch gegeben – bat VTZ-Trainer Danijel Grgic die Mannschaft zum gut 50-minütigen Krisengespräch in die Kabine, dem sich noch ein längerer Austausch des Trainerstabs anschloss.

Das obligatorische öffentliche Trainergespräch in der Halle ließ Grgic mit Hinweis darauf ausfallen, dass er noch Zeit mit der Mannschaft benötigt. Gesprächsbedarf haben die Zweibrücken in dieser Woche wohl verstärkt. Gestern war niemandem zum Reden zumute. Dass, aber vor allem wie die Mannschaft gegen Oppenweiler/Backnang verlor, ließ die Stimmung in den Keller rauschen. Von Beginn an waren die Gäste, obwohl sie ohne den verletzten Top-Torjäger Marcel Lenz und Routinier Evgeni Praselov spielten, das Team, das den Sieg deutlicher stärker wollte. Martin Mokris brachte Zweibrücken zwar mit 1:0 in Führung, aber Ruben Sigle, dem die VTZ-Abwehr über 60 Minuten deutlich zuviel Spielraum ließ und dessen Würfe auch die VTZ-Torhüter Yannic Klöckner und Christian Ruppert kaum zu fassen bekamen, glich zum 1:1 aus. Dann scheiterte Tom Paetow, der weiter seine Form sucht, dreimal in Folge an HC-Torwart Stefan Koppmeier oder dem Gästeblock. Im Gegenzug setzte sich Oppenweiler auf 5:1 ab. Mühsam fand die VTZ den Anschluss. Mitte der ersten Halbzeit stellte Grgic um, setzte auf die Variante mit dem siebten Feldspieler. „Wir haben uns damit schwer getan“, bekannte HC-Trainer Matthias Heineke. Die VTZ kam ran, obwohl Oppenweiler in Koppmeier einen starken Rückhalt hatte. Vor allem VTZ-Kapitän Philip Wiese machte unermüdlich Druck, war torgefährlich. Nach 28 Minuten glich die VTZ zum 14:14 aus. Dass Zweibrücken beim 15:16-Pausenstand, für den Richard Wilga sorgte, noch alle Chancen hatte, entsprach eigentlich nicht dem, was auf dem Spielfeld zu sehen war. Oppenweiler/Backnang war schon im ersten Durchgang das bessere Team. Das sah auch Heineke so. „Wir waren schon sauer in der Halbzeit, dass wir nicht deutlicher geführt haben“, bekannte er und zollte seiner Mannschaft Respekt, „dass wir trotzdem die Ruhe bewahrt haben“. Auch vor dem Hintergrund, dass Koppmeier, dem es gesundheitlich nicht gut ging, ausgewechselt werden musste. Entscheidend sei gewesen, resümierte Heineke, „dass es uns gelungen ist, uns im zweiten Abschnitt auf den siebten Feldspieler einzustellen“. Ballgewinne wurden jetzt auch mal zu einfachen Toren, in Form eines „Empty Goals“ genutzt. Unter anderem traf HC-Keeper Thomas Fink zweimal ins verwaiste VTZ-Gehäuse. Seine Mannschaft habe es dann geschafft, sich peu à peu abzusetzen, sagte Heineke. Insgesamt sei der Sieg verdient, aber sicher zu hoch ausgefallen, urteilte er. Die VTZ, bei der Wiese in den Schlussminuten nicht mehr spielte, fiel auseinander, blieb Drittliga-Tauglichkeit nun schuldig. Wie im Übrigen auch das gestern sehr schwache Schiedsrichtergespann Felix Gorenflo und Frank Mangold. Mit Tobias Stauch hatte wenigstens ein Zweibrücker noch ein bisschen Grund zur persönlichen Freude: Seine gestrigen Spielanteile nutzte der Rechtsaußen zu zwei Treffern. So spielten sie VTZ Saarpfalz: Klöckner, Ruppert - Kraucevicius (3), Mokris (7/2), Paetow (2) - Brauns, Wilga (2) - Kurotschkin (3) - Wiese (6), Petrusis (1), Schweitzer, Stauch (2) HC Oppenweiler/Backnang: Koppmeier, Fink (ab 31.) (2) - Raff (1), Wolf (5), Vlahovic (2) - Köder (9/5), Röhrle (1) - Schöbinger (1) - Sigle (10), Koch, Maurer (2), Kuhnle (2), Frank (1) Spielfilm: 1:5 (8.), 4:6 (11.), 8:9 (18.), 9:12 (21.), 12:13 (25.), 14:14 (28.), 15:16 ( Halbzeit), 18:18 (36.), 19:23 (42.), 23:26 (48.), 23:30 (53.), 26:36 (Ende) - Zeitstrafen: 4:1 - Siebenmeter: 2/2 - 6/5 - Beste Spieler: Wiese, Mokris - Sigle, Koppmeier, Köder - Zuschauer: 200 - Schiedsrichter: Gorenflo/Mangold (HV Südbaden).

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