Zweibrücken Jubelschreie aus der Kabine

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HEILBRONN. Im dritten Anlauf feierte der EHC Zweibrücken seinen ersten Saisonsieg in Heilbronn. Mit einem 4:1 (1:0, 1:1, 2:0) beim EHC „Eisbären“ Heilbronn (wir berichteten) ging die Mannschaft am Freitagabend in der Finalserie der Eishockey-Regionalliga mit 1:0 in Führung. Tom Tracy (2), Ryan McDonald und Maximilian Dörr trafen dabei im überlegen geführten Spiel der „Hornets“ für die Gäste.

Jubelschreie aus der Kabine, ein strahlender EHC-Trainer Tomas Vodicka, begeisterte Fans, die mit gleich zwei Fanbussen in die Kolbenschmidt-Arena gekommen waren – der Auftakt der Finalserie war ein perfekter Abend für die „Hornets“, die zum optimalen Zeitpunkt ihren ersten Saisonsieg bei den Heilbronner „Eisbären“ feierten. Ein verdienter Sieg obendrein. Daran ließ auch Heilbronns Trainer Sascha Bernhardt keinen Zweifel. „Wir haben überhaupt nicht ins Spiel gefunden, und dann sind wir auch mit unseren wenigen Chancen zu fahrlässig umgegangen.“ Die Chancenverwertung war auch das einzige Manko auf Seiten der Gäste, die schon nach zwei Dritteln deutlich hätten führen können, ja sogar müssen. Vodicka konnte nach dem letztlich klaren Sieg damit leben: „Die Chancenverwertung ist schon in der gesamten Saison unser größtes Problem, aber hey: Wir haben gewonnen, oder?“, grinste er breit. Tatsächlich hatte er allen Grund, auf seine Mannschaft stolz zu sein. Die kam furios aus der Kabine, schnürte die „Eisbären“ im ersten Drittel förmlich ein. So prüfte Tom Tracy, überragender Akteur auf dem Eis, den nicht immer sicheren Heilbronner Torwart Markus Nachtmann schon nach 48 Sekunden zum ersten Mal, Maximilian Dörr kam für einen Abpraller nach Schuss von Bernd Hartfelder einen Tick zu spät (5.), und Tracys Knaller eine Minute später parierte Nachtmann diesmal gut. Auf der anderen Eis-Seite verlebte „Hornets“-Goalie Steven Teucke einen relativ ruhigen Abend, konnte sich auf seine Vorderleute verlassen, die sicher standen. Und wenn er gebraucht wurde, war der Keeper zur Stelle. „Steven hat in der Form gespielt, die er gegen Eppelheim gezeigt hat“, lobte Vodicka. Und seine Angreifer waren gewohnt stark, allen voran der US-Amerikaner Tom Tracy, nicht nur aufgrund seiner zwei Treffer (das letzte Tor erzielte Maximilian Dörr im Nachschuss) Spieler des Abends. Egal wo es auf dem Eis brannte – Tracy, der Mann mit der Rückennummer 72 war selten weit entfernt. So war er auch zur Stelle, als Nachtmann Stephen Brüstles Schlenzer von der blauen Linie durch die Schoner rutschen ließ, vollendete zur hochverdienten 1:0-Führung. Alle weiteren Chancen blieben jedoch ungenutzt. Ryan McDonald machte es im zweiten Abschnitt besser, stand gleich nach 37 Sekunden goldrichtig, verwertete eine weitere Unsicherheit des „Eisbären-Torhüters“ zum 2:0. Es schien der Weckruf für die Gastgeber zu sein, die sich nun endlich finalwürdig zur Wehr setzten und, ebenfalls mit ihrer ersten Torchance des Drittels, durch Benjamin Brozicek zum 1:2-Anschlusstreffer (23.) kamen. Es wurde ein wenig hektischer. Die „Hornets“ waren nicht mehr ganz so diszipliniert, wanderten nun auch auf die Strafbank, was Vodicka eigentlich vermeiden wollte. „Es war klar, dass Heilbronn sich noch einmal aufbäumt.“ Immerhin schluckten die Gastgeber mehr Strafzeiten, waren undisziplinierter und torpedierten so letztlich die eigene Aufholjagd. Sinnbildlich dafür standen die zwei Minuten gegen Jörg Filobok im Schlussdrittel, mitten in die eigene Drangphase hinein. Und der „Eisbär“ saß gerade einmal 49 Sekunden draußen, da bildete Tracy den Abschluss der schönsten Kombination des Abends über Benedikt Peters und Brüstle, traf in Überzahl zum vorentscheidenden 3:1 (49.). Maximilan Dörr besorgte dann per Abstauber noch den Endstand. „Gewonnen haben wir noch nichts“, warnte EHC-Coach Tomas Vodicka. Aber er freut sich auf ein stimmungsvolles Finale in der schon jetzt ausverkauften Zweibrücker Ice-Arena am kommenden Freitag.

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