Zweibrücken Hans Woelbing: Wechselte von der FDP zur SPD

Der ehemalige Leiter der Bibliotheca Bipontina und Volkshochschulleiter Hans Woelbing war nicht nur in drei, sondern in vier Parteien. Das hat die RHEINPFALZ im Nachgang der Berichterstattung über Woelbings Vergangenheit als NSDAP-Funktionär in Dortmund erfahren.

Die Stadt hatte Woelbing, der in Zweibrücken damals ein angesehener Bürger war, 1964 die Leitung der VHS anvertraut. Das geschah aber offenbar erst, nachdem sich der Lehrer von der FDP verabschiedete und zur SPD wechselte. Darauf wies gestern Peter Haun hin. Der 87-Jährige, der heute in der Nähe von Oldenburg wohnt, war damals zweiter Vorsitzender der Sozialdemokraten in der Stadt. Woelbing sei sogar als Kreisvorsitzender der Liberalen zur SPD gewechselt, erinnerte sich Haun. Die Sozialdemokraten seien zu der Zeit die stärkste Partei im Stadtrat gewesen. Wie berichtet, war Woelbing zunächst Mitglied in der DVP, im März 1933 trat er der NSDAP bei und engagierte sich dort in zahlreichen Funktionen. Unter anderem hielt der spätere Lehrer am Herzog-Wolfgang-Gymnasium in Dortmund die „Brandrede“ bei der Bücherverbrennung. Nach dem Krieg durchlief er einen Entnazifizierungsprozess. In Zweibrücken engagierte er sich zunächst bei der FDP und kandidierte für sie erfolglos auf hinteren Plätzen bei Landtags- und Bezirkstagswahlen. Seine Mitgliedschaft in der SPD war bislang nicht bekannt.

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