Zweibrücken Fußball, musikalisch
Das Festival Euroclassic ist grenzüberschreitend. Auf französischer Seite nehmen die Stadt Bitsch und die sie umgebende Verbandsgemeinde Bitscher Land daran teil. Und wie meistens in den vergangenen Jahren beteiligen sich die französischen Partner wieder mit vier Konzerten.
Dieser kulturelle Austausch über die Grenze hinweg nach Lothringen findet immer größeren Zuspruch beim Publikum – doch zumeist einseitig von Deutschland aus in Richtung Bitsch und Bitscherland. Ähnliches gilt für Kunstausstellungen in Meisenthal, Konzerte in Weißenburg oder La Petite Pierre. Auch dort kommt ein großer Teil der Besucher aus Deutschland. Die Spielorte im Bitscherland variieren von Jahr zu Jahr. Eine feste Größe ist allerdings das Espace René Cassin in Bitsch, wo die Euroclassic am Freitag, 29. September, mit einem ungewöhnlichen Programm zu Gast ist. Das Konzert „Allemagne – Brésil“ schafft eine überraschende Verbindung aus Musik und Fußball. In einem Bühnenbild, das an ein Fußballfeld erinnert, werden die Musikstile der zwei großen Fußballnationen Deutschland und Brasilien gegenübergestellt. In elf Bildern entführen die fünf Musiker vom „Concert Impromptu“ das Publikum von gotischen deutschen Kirchen an den brasilianischen Strand, vom Straßenkarneval auf die Fußballfelder. Sie schlüpfen in die Rolle eines Fußballers, rennen, dribbeln, spielen das Match-Konzert auswendig und benutzen die Musik als Ball. Bereits einige Tage zuvor, am Samstag, 23. September, heißt es in der Mehrzweckhalle in Hottviller „D’Mozart im Schnogeloch“. Bei dem Konzert spielen Manuel Metzger, Nicolas Nageotte und Joris Rühl auf drei Bassetthörnern das dritte und vierte Divertimento von Wolfgang Amadeus Mozart sowie Ausschnitte aus dessen „Hochzeit des Figaro“. Dazu kommen einige Trios von Anton Stadler. Dieses Programm wird durch folkloristische, tanzend leichte Musik aufgeheitert. Das dritte Konzert in Lothringen findet am Sonntag, 8. Oktober, in der Kirche St. Remi in Rohrbach-Lés-Bitche statt. Das „Octuor de Violoncelles“ präsentiert einen Überblick über vier Musikepochen. Ein Sextett, bestehend aus einem Streichquartett, einem Kontrabass und einem Klavier, beschließt das Festival Euroclassic auf französischer Seite am Freitag, 13. Oktober, in der Kirche St. Remi in Schorbach. Das „Quatuor Debussy“ – Christophe Collette und Marc Vieillefon (Violinen), Vincent Deprecq (Bratsche) und Cédric Conchon (Violonocello) – lädt zusammen mit dem belgischen Duo Jean-Louis Rassinfosse (Kontrabass) und Jean-Philippe Collard-Neven (Klavier) zu einer Reise in den Jazz ein. Zwei Kulturen kommen zusammen, um neue Klänge aus einer reichen Vergangenheit zu schaffen. Das Quartett begleitet nicht nur das Jazzduo oder umgekehrt, sie bilden vielmehr ein neues Ensemble.
