Blieskastel Festival Euroclassic startet pompös mit zweimal Händel

Singt ein großes Händel-Werk, das nicht jeder kennt: das Collegium Vocale Blieskastel.
Singt ein großes Händel-Werk, das nicht jeder kennt: das Collegium Vocale Blieskastel.

Festlicher und strahlender geht es nicht: Mit Händels „Feuerwerksmusik“ wird das Festival Euroclassic am 2. September in Blieskastel eröffnet. Noch interessanter ist das zweite große Händel-Werk, das erklingt. Das kennt nicht jeder.

„Westwärts“ lautet das Motto des Euroclassic-Festivals 2023 in der Westpfalz, Lothringen und dem Saarland, das am Samstag, 2. September, 19 Uhr, in der Blieskasteler Schlosskirche startet. Die Musik, die Dirigent Christian von Blohn dazu ausgesucht hat, unterstreicht den barocken Glanz des Gebäudes: Händels „Feuerwerksmusik“: Glanzvoller geht es kaum.

Dafür sorgen vor allem die strahlenden Trompeten, überhaupt das Blech, wie die Musiker sagen. Das populäre Werk, das etwa 20 Minuten dauert, kennen auch Leute, die sonst mit Klassik wenig anfangen können – ist also ideal für eine Eröffnung, Der englische König Georg II. gab es bei Händel in Auftrag aus Anlass des Aachener Friedens, der 1748 den österreichischen Erbfolgekrieg beendet, daher die strahlenden, freudigen und jubelnden Passagen. Es spielt die Kammerphilharmonie Saar.

„Dettinger Te Deum“

Das Orchester ist auch beim zweiten Musikstück des Abends zu hören – zusammen mit dem Collegium Vocale Blieskastel: dem „Dettinger Te Deum“, einem unterschätzten Werk von Händel, das man nicht oft hört. Er schrieb es für einen Dankgottesdienst aus Anlass des Sieges der königlichen britischen Truppen bei der Schlacht bei Dettingen am Main (1743). Großbritannien unter Georg II. kämpfte damals sogar persönlich an der Seite des Kurfürsten von Hannover gegen die französische Armee.

Musikalisch ist das umgesetzt mit Militärtrompeten und Pauken. Doch typische Kriegsmusik, wie man sie aus Hollywoodfilmen kennt, taucht nicht auf, das würde schlecht zu einem Gottesdienst passen. Stattdessen gibt es elegische Chorpassagen, freudig strahlende Arien (in Altenglisch), auch streicherbetonte Passagen. In gewisser Weise ist das „Dettinger Te Deum“ also vielschichtiger als die „Feuerwerksmusik“, mit 40 Minuten auch doppelt so lang. Es endet nicht minder glanzvoll und majestätisch. Das man das Werk nicht so oft hört, liegt auch daran, dass man dazu eine relativ große und versierte Besetzung von Chor und Orchester braucht.

Info

Es gibt noch Karten für das Eröffnungskonzert bei ticket-regional.de

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