Zweibrücken Die Wochenend-Kolumne: Ich bin der Meinung, dass ...

Die Firma Terrag betreibt bei Mörsbach eine Anlage, in der sie Stäube, die in der Industrie anfallen, so bearbeitet, dass diese auf der Deponie vergraben werden können. Seit sich die Terrag in Zweibrücken angesiedelt hat, wird sie misstrauisch von einer Bürgerinitiative beäugt. Zu Recht. Denn die Terrag hat sich schon einige Patzer erlaubt. Am Dienstag nun kam der Terrag-Chef höchstselbst nach Zweibrücken, um gut Wetter bei den Damen und Herren zu machen, die im Bauausschuss des Stadtrats sitzen. Das ging schief. Scherer konnte das Misstrauen nicht entkräften. Einstimmig sprach sich das Gremium dafür aus, der Terrag die Erweiterung der Betriebserlaubnis zu verweigern. Eine Ohrfeige! Aber die Politiker haben richtig gehandelt. Hätte es seinerzeit nicht geschneit, wäre nicht aufgefallen, dass Terrag beim Wechseln der Filter eine enorme Menge des Staubs, der gerade nicht in die Umwelt gelangen soll, in die Natur wehen ließ. Wer weiß, ob die Filter zuvor und seitdem den Vorschriften gemäß gewechselt wurden? Dann kam die Sache mit den falschen Zahlen im Antrag auf die Erweiterung der Betriebserlaubnis: Na gut, das kann einmal passieren, wenn es aus Versehen geschieht. Aber die Terrag hat erst gesagt, es sei versehentlich passiert. Dann sagte sie, es sei bewusst so beantragt worden. Auf Kundenwunsch nämlich. Die Formulierung mit dem Kundenwunsch wiederholte der Terrag-Chef am Dienstag im Bauausschuss sogar. Also was denn nun: Versehen beim Abtippen von Zahlen oder absichtlich die Verarbeitung eines umstrittenen Stoffs beantragt? Nur eine Version kann stimmen, und die Terrag täte gut daran, aufzuklären, welche wahr ist. Terrag agiert wie eine drittklassige Dönerbude. Dabei ist Terrag keine Klitsche, sondern ein Unternehmen, das auf dem Abfallmarkt eine bedeutende Rolle spielt. Es sollte seiner Verantwortung endlich gerecht werden.

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