Zweibrücken Die Steelers im Halbfinale abkochen

Zweibrücken. Vielerorts grassiert die Grippe. Eishockey-Regionalligist EHC Zweibrücken hat sie zum Glück bereits hinter sich, „Hornissen“-Trainer Richard Drewniak kann morgen (19 Uhr, Ice-Arena) im ersten Play-off-Halbfinale fast auf den kompletten Kader zurückgreifen. Gut so, denn mit der 1b-Mannschaft des SC Bietigheim-Bissingen, den Steelers, ist ein schwerer Brocken zu Gast. Drewniak erwartet enge Matches in der „Best-of-three“-Serie.

Einige Ausfälle haben die „Hornets“ dennoch: Am schwersten wiegt, dass Stürmer Lukas Srnka nicht aufs Eis gehen kann. Der Slowake hatte sich im letzten Viertelfinalspiel gegen Heilbronn eine Spieldauerdisziplinarstrafe eingehandelt und muss seine Sperre absitzen. Daneben fallen Dennis Walzer (beruflich bedingt) und der kranke Marc Frenkle aus. Für Srnka wird wohl Ralf Wolf in die etatmäßige Sturmreihe mit Radovan Pastorek und André Nunold rücken. „Er hat vergangenen Sonntag ganz ordentlich gespielt“, bescheinigt ihm Drewniak mit Blick auf das Testspiel gegen den 1. CfR Pforzheim. Der hohe 15:4-Sieg und die Spielweise seiner Mannschaft gegen die „Bisons“ seien dabei „absolut in Ordnung gewesen“, so Drewniak. Er habe ja im Vorfeld gewusst, dass der Gegner nicht der anspruchsvollste sei, „aber wir wollten im Spielrhythmus bleiben“. Und seine Jungs hätten durchaus noch mal Selbstvertrauen getankt. Aus seiner Sicht notwendig, „denn ab jetzt stehen mit mindestens den Halbfinals und den beiden Pokalfinals gegen Oberligist EHC Neuwied Ende März nur noch Endspiele an“. Gegen die 1b-Steelers aus Bietigheim-Bissingen erwartet Drewniak sehr enge Spiele. Schon die beiden 7:5-Erfolge in der Hauptrunde seien nur knapp zustande gekommen. „Besonders das Rückspiel hätte auch anders herum ausgehen können, das haben wir erst fünf Minuten vor dem Ende noch gedreht“, hat der EHC-Coach in Erinnerung. „Wir werden definitiv an unsere Grenzen gehen müssen“, fordert er von seinen Spielern vollen Einsatz. Einen extra Match-Plan hat er nicht, „der Gegner soll sich auf unser Spiel einstellen“. Die Gäste charakterisiert er als „junge, wilde Truppe, konditionell und läuferisch stark, und mit robuster Spielweise“. Da wolle sich der ein oder andere junge Spieler sicher auch für die DEL 2-Mannschaft der Steelers nachhaltig bewerben. Die Gäste haben sich im Viertelfinale in zwei Spielen gegen Stuttgart (5:4, 2:10) durchgesetzt, wobei die Stuttgarter in Match zwei mit großem Verletzungspech gingen und nach zwei, drei Toren bereits früh aufsteckten. Steelers-Trainer Robert Gratza setzt in der Westpfalz auf das Tempo seiner Truppe: „Wenn wir clever und diszipliniert spielen, haben wir gute Chancen, auch in Zweibrücken zu gewinnen. Wir werden vor allem schnell spielen müssen, mit vielen und schnellen Wechseln“. Laut Pressesprecher Ilja Manheim werden aus der ersten Mannschaft – die Bietigheim Steelers sind derzeit Tabellenführer der DEL 2 – sehr wahrscheinlich Stürmer Marco Windisch und Michael Fink am Sonntag auflaufen, der Einsatz des verletzten Lukas Fröhlich ist eher fraglich. EHC-Coach Drewniak glaubt, dass eine Woche später im Rückspiel, wenn die Steelers-Erste spielfrei ist, noch mehr DEL 2-Spieler auflaufen werden. Pressesprecher Manheim sieht die „Hornets“ dennoch als Favorit, „deren körperbetonte, harte Spielweise liegt uns nicht“. Richard Drewniak rechnet am Sonntag erneut mit großem Fan-Andrang und lange Schlangen vor der Ice-Arena. „Es wird voraussichtlich wieder sehr voll. Wer schlau ist, besorgt sich eine Karte im Vorverkauf bei Edeka Ernst im Hilgardcenter oder in Niederauerbach“, empfiehlt er. (sai)

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