Zweibrücken Brief an die Redaktion:

die Hauptenttäuschung (besonders der Politiker) bezieht sich auf die Wahlbeteiligung. Mir wäre sehr daran gelegen, wenn Sie diesbezüglich eine Rangfolge der einzelnen Orte veröffentlichen würden. Wir in Mauschbach hatten eine Wahlbeteiligung über 80 Prozent, wie immer – und das ist kein Zufall. In diesem Zusammenhang wäre ein Wettbewerb zur Wahlbeteiligung unter den Ortschaften wichtiger als einer beispielsweise zum Thema „Unser Dorf soll schöner werden“. Mit freundlichen Grüßen, Kurt Weber, Mauschbach , ich würde die Wahlbeteiligung nicht mit dem Dorfwettbewerb vergleichen, aber ich halte sie auch für wichtig. Nach den Landtags- und Bundestagswahlen analysieren wir immer die Ergebnisse. Zwei Tage nach der Wahl erscheint ein großer Artikel mit Grafik: Wo waren welche Parteien besonders stark, wo besonders schwach, und wo war die Wahlbeteiligung am höchsten und am niedrigsten? Wir machen zwar keine kompletten Ranglisten, aber die drei besten – bei der Bundestagswahl 2013 lag Mauschbach mit 87 Prozent bei der Wahlbeteiligung ganz vorne – und die drei schlechtesten sind immer genannt. Das werden wir auch beibehalten. Bei der Wahl am 25. Mai haben wir auf eine solche Analyse verzichtet. Ein Vergleich wäre schlicht nicht fair gewesen. Zum einen hätte sich die Frage gestellt, welche Wahlbeteiligung wir nehmen sollen. Die bei der Europawahl? Der Bezirkstagswahl? Oder die bei den Kommunalwahlen? Und welche Kommunalwahlen? Hier kann es deutliche Unterschiede im gleichen Dorf geben. Ich habe mal nachgeschaut, und bin auf einige Beispiele gestoßen, ohne lange suchen zu müssen: Bei der Europawahl in Riedelberg lag die Wahlbeteiligung bei 60,4 Prozent, bei der Kreistagswahl bei 67,2 und bei der Bürgermeisterwahl bei 80,7. Oder der Gemeinderat Contwig: 65,3 Prozent, Kreistag nur 55,8 Prozent. Bezirkstag in Wiesbach: 76,2 Prozent, Gemeinderat: 71,3 Prozent. Einige Dörfer wählen keinen Bürgermeister, in der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen/Wallhalben war sogar noch Verbandsbürgermeisterwahl. Bei der dortigen Verbandsgemeinderatswahl konnten sich die Wähler Kandidaten aus sechs Parteien und Wählergruppen aussuchen, in Bruchmühlbach-Miesau traten nur CDU und SPD an. In manchen Dörfern ist von vornherein klar, dass der Bürgermeister deutlich wiedergewählt wird, in anderen ist das Amt so umkämpft, dass sehr viele zur Wahl gehen. Das sind solch große Unterschiede, dass ein Vergleich einfach ungerecht wäre. Ich glaube, das ist es auch, was Sie meinen, wenn sie den Dorfwettbewerb ansprechen. Denn da werden ja auch kleine Dörfer mit großen verglichen, was immer mal wieder für Unmut sorgt. Viele Grüße, Thomas Büffel, Landredakteur

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