Zweibrücken Bahn, Bälle, Braut und Beruf

Wer sich mal gerne von einer Amtsgerichtsdirektorin bedienen lassen möchte, der hat am Sonntagfrüh dazu Gelegenheit. Da ist Sabine Wilhelm beim Stadtteilfest in Ernstweiler fürs Weißwurstfrühstück eingeteilt, erzählt sie. In der Sommerredaktion verrät sie auch, dass sie viel im Internet einkauft, von Kleidungsstücken über Lebensmittel (spezielles Mehl und Olivenöl) bis hin zu Blumen, die sie dann im Garten pflanzt. Wein kauft sie aber am liebsten direkt beim Winzer in der Vorderpfalz. Der Juli ist Sabine Wilhelms Urlaubsmonat. Sie hatte dieses Jahr allerdings Pech mit dem Wetter. „Ich wollte eigentlich zehn Tage am Lago Maggiore bleiben, mit dem Zelt, bin aber dann nach sechs Tagen wieder nach Hause.“ Der Regen war zu heftig, das 14 Jahre alte Zelt hinterher nicht mehr wasserdicht. Sie ließ es deshalb am Lago Maggiore. Vom 6. bis 10. August geht die SPD-Fraktionsvorsitzende in den Bergen wandern. „Eine Hüttentour in der Ortler-Region, zusammen mit einer Kameradin aus dem Saarland.“ Im Winter fährt Sabine Wilhelm gerne alpin Ski. „Da bin ich gerne mit den Naturfreunden aus Pirmasens unterwegs.“ Früher habe sie ihre Wintersportausrüstung noch bei Sport Franck in Zweibrücken gekauft und die Ski gewartet, später in Homburg und Pirmasens. „Jetzt haben diese Geschäfte alle geschlossen, und ich muss nach Illingen fahren.“ (ts) In den Ferien wollen Anne Sophie Beranek und Samantha Kain erst mal entspannen. Beide besuchen die Berufsschule im Bereich Fremdsprachen und Bürokommunikation. Um zu den Prüfungen für das Fachabitur nächstes Jahr zugelassen zu werden, müssen sie erst mal acht Wochen Praktika absolvieren. Samantha Kain macht das bei der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land. „Eheschließungen darf ich natürlich nicht machen, aber immerhin trage ich sie ein“, sagt sie und lacht. Ihre Freundin Anne Sophie Beranek macht ein Praktikum in der Anzeigenabteilung der RHEINPFALZ. Sie möchte später Medienmanagement und Kommunikation an der Fachhochschule studieren. Samantha plant, erst eine Ausbildung zu machen und dann das Abi dranzuhängen. „Es ist mir wichtig, bald Berufserfahrung zu sammeln.“ Auch außerhalb von Praktika, bei denen man ja oft die Beobachterrolle einnehmen müsse. Außerdem wolle sie ihr eigenes Geld verdienen. Zurück in der Schule müssen die beiden dann den Verlauf ihrer Praktika präsentieren, auf Englisch. Den Unterricht in Wirtschaftsenglisch und -französisch finden sie besonders interessant. Während Anne Sophie in beiden Sprachen fit ist, lernt Samantha Französisch erst seit einem Jahr. „Dabei bin ich Halbfranzösin“, gibt sie zu. (mefr) Bernhard Marschall unterbrach gestern seine Arbeit in Haus und Garten, um in der Sommerredaktion vorbeizuschauen. „Ich hab’ ja noch überall Farbe vom Streichen“, bemerkt er und sieht an sich herunter. Er wolle die Gelegenheit nutzen, um Werbung in eigener Sache zu machen. Marschall ist Mitglied beim Zweibrücker Verein zur Förderung des Schienenverkehrs. Größtes Projekt des Vereins ist derzeit der Kampf um die Wiederaufnahme der S-Bahn-Linie zwischen Homburg und Zweibrücken. Marschall ist überzeugt, dass dieses Ziel erreicht werden wird. „Im Moment warten wir noch auf das Ergebnis der Kosten-Nutzen-Analyse“, sagt er. Das werde sicherlich positiv ausfallen, glaubt er. „Wir werden auch immer wieder von Leuten angesprochen, die fragen, wann es denn endlich losgeht. Die Bevölkerung ist absolut für dieses Projekt.“ 7000 Unterschriften sammelte der Verein in einer Online-Petition und lieferte sie bei Innenminister Roger Lewentz ab. Unter anderem für Radtouren, aber auch für Fahrten mit einem Kinderwagen oder Rollstuhl wäre eine S-Bahn zwischen Homburg und Zweibrücken vorteilhaft, sagt Marschall. Und lobt den RHEINPFALZ-Redakteur Eckhard Buddruss, der im Wirtschaftsteil immer so schöne Bahnartikel schreibe: „Der Mann ist spitze.“ (mefr) Ulrike Krein und Veronica Will haben sich gestern auf einen Eisbecher und einen Plausch getroffen. Ulrike Krein war im letzten Schuljahr Schülersprecherin des Hofenfels-Gymnasiums. „Es war extrem interessant, mit den Lehrern mal auf einer anderen Ebene zu reden. Ich habe viel über Eigenverantwortung gelernt“, berichtet sie. Einen Weihnachtsmarkt hätten sie auf die Beine gestellt und dafür gesorgt, dass jeder Schüler ein Schließfach bekam. „Für den Weihnachtsmarkt hat jede Klasse etwas vorbereitet. Sie haben gebastelt oder etwas zu essen gemacht“, sagt sie. Nun mache sie ihr Abi. Unter anderem hat sie Latein als Leistungskurs. Das ist zwar ungewöhnlich, aber „in unserem Jahrgang waren tatsächlich mehrere Lateinbegeisterte“. Aus immerhin acht Leuten bestehe der Kurs. Veronica Will hingegen ist von moderner Technik begeistert. Sie studiert Informatik an der Fachhochschule. „Das ist genau mein Ding“, sagt sie. „Man sieht am Ende des Tages, was man geleistet hat.“ Programmiererin möchte sie werden, am liebsten für eine große Firma. Ulrike Krein möchte Erziehungs- und Bildungswissenschaften studieren und dann im Bereich Jugendarbeit tätig sein. Bereits jetzt arbeitet sie ehrenamtlich für das Jugendamt. „Ich finde, in Zweibrücken lebt es sich total angenehm“, sagt sie. Man habe alles, was man brauche, und Saarbrücken oder Kaiserslautern seien zum Ausgehen auch nicht zu weit. (mefr) Sein halbes Leben hat Albert Schley dem Fußball gewidmet. 30 Jahre war er im Jugendfußball tätig. Er habe Erik Durms Entwicklung beobachten können, erzählt er, aber auch die des ehemaligen Bundesligaspielers Steffen Korell und von Tobias Weis, der unter anderem in der Jugendnationalmannschaft spielte. Schley war Kreisauswahltrainer. „Jedes Jahr haben wir 60 bis 70 Jugendspieler gesichtet“, erzählt er. Aus den besten 16 wurde dann eine Mannschaft zusammengestellt. „Da gab es manche böse Worte“, meist von Seiten der Eltern, deren Sprösslinge nicht zu den Auserwählten gehörten. In Edenkoben fanden dann die Sichtungsspiele für die Südwestauswahl statt. „Mit der U 19 haben wir dann die deutsche Meisterschaft gewonnen“, berichtet er. Gegen die Auswahl der Norddeutschen Fußballverbandes, bei der unter anderem Per Mertesacker mitspielte. „Es war eine wunderbare Zeit, die ich nicht missen möchte“, erzählt der 68-Jährige. „Ich war viel unterwegs. Zum Glück hatte ich eine gute Fußballbraut, die das mitgetragen hat und einen sehr verständnisvollen Chef.“ Seiner Frau hatte er versprochen, sich mit 65 zurückzuziehen und alle Posten aufzugeben. Und das hat er getan. Na ja, Ehrenamtsbeauftragter beim Sportverein Martinshöhe ist er noch. Und Kassierer beim örtlichen Verein deutscher Kriegsbeschädigter. Aber sonst... (mefr) Lehrerin, SPD-Mitglied, für die Kirche tätig – Theresa Wendel engagiert sich in ihrer Heimatstadt Zweibrücken. Seit zwei Jahren arbeitet sie neben ihrem Lehramtsstudium als Vertretungslehrerin für die fünfte bis neunte Jahrgangsstufe am Helmholtz-Gymnasium. „Das bringt viel praktische Erfahrung“, meint sie. Die meisten Kinder und Jugendlichen seien auch sehr lieb, es gebe halt immer ein paar Chaoten. 2009 trat sie mit 19 Jahren der SPD bei. Ein Jahr später begann sie, bei den Jusos mitzumachen. Seit 2013 ist sie Vorsitzende des Juso-Unterbezirks Pirmasens-Zweibrücken. Für ihre ehrenamtliche Arbeit in der Kirche bleibt ihr nicht mehr so viel Zeit. Im Mai hat sie sogar für den Stadtrat kandidiert. Das hat noch nicht geklappt, aber Theresa Wendel ist zuversichtlich. Sie hofft, in Ausschüssen mitarbeiten zu können. Besonders interessiert sie verständlicherweise der Schulträgerausschuss. In der Politik möchte sie dafür kämpfen, dass der Lehrberuf mehr Ansehen erhält. „Wo immer man auch mit dem Sparen ansetzen will, bei der Bildung darf es nicht sein.“ Dafür sei dieses Thema zu wichtig. Sie möchte die Sommerredaktion nutzen, um auf das Beachvolleyballturnier hinzuweisen, das die Jusos am 2. August im Zweibrücker Freibad ausrichten. Mannschaften können sich im Vorfeld anmelden. Wendel hofft, dass die Zweibrücker SPD-Fraktion auch ein Team stellen wird. (mefr/Fotos: Moschel (4)/Steinmetz (4))

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