Zweibrücken Aufsteiger kann den Durchmarsch schaffen

Mitte November blieb Althornbachs Torwart Lukas Schwierzy (links) nach einem Eckball – ausgeführt von Jan-Patrick Buchheit vom T
Mitte November blieb Althornbachs Torwart Lukas Schwierzy (links) nach einem Eckball – ausgeführt von Jan-Patrick Buchheit vom TSC Zweibrücken II – nichts anders übrig, als den Ball wegzufausten, fast auf den Kopf von TSC-Kicker Jan Tüllner (Zweiter von links).

«ZWEIBRÜCKEN.» Als Tabellenführer der B-Klasse Pirmasens/Zweibrücken West trennen den TSC Zweibrücken II und das Schlusslicht SV Hornbach 30 Punkte, da wurde schon zur Winterpause ein Klassenunterschied deutlich. Im Kampf um den Aufstieg hat der Sportclub ernsthafte Konkurrenz wohl nur vom PSV Pirmasens und der SG Thaleischweiler-Fröschen zu fürchten. Am anderen Ende der Tabelle reicht die unmittelbare Problemzone hoch bis Rang zwölf, auf dem derzeit der SV RW Höhmühlbach liegt. Am Wochenende geht’s wieder los.

Der TSC Zweibrücken II legt eine Saison hin, die ihn wohl eine Etage höher führen wird. Parallel zum guten Abschneiden der Landesliga-Mannschaft präsentiert sich auch die Zweite als Spitzenteam. Die Truppe von Trainer Jürgen Tüllner führt die B-Klasse seit dem zweiten Spieltag ununterbrochen an – und das als Aufsteiger. Der Vorsprung auf Verfolger PSV Pirmasens beträgt sechs Zähler, wobei der PSV ein Spiel mehr ausgetragen hat. Der Sportclub hatte seinen ersten Stolperer am fünften Spieltag beim 0:0 bei der SG Thaleischweiler-Fröschen. Wie sich eine Niederlage anfühlt, wissen Tüllner & Co. seit dem neunten Spieltag: Da ging die Auswärtspartie beim SV Großsteinhausen II mit 1:3 verloren. „Da haben wir verletzungsbedingt ohne Sturm gespielt“, erklärt der Trainer. In solche Personalnöte komme er wegen des großen Gesamtkaders aber nur selten. In der Rückrunde erwartet Tüllner noch heftigere Gegenwehr: „Die wissen jetzt, woran sie mit uns sind, werden sich entsprechend einigeln.“ Der TV Althornbach schloss die vergangene Runde als Vierter der B-Klasse ab, der Verlauf der aktuellen Saison lässt ein ähnliches Abschneiden erwarten. Die Elf von Trainer Michael Greinert ist auf ihrer bislang schlechtesten Platzierung in die Winterpause gegangen: auf Rang fünf. An neun Vorrunden-Spieltagen lag der TVA auf Tabellenplatz zwei. Das Abrutschen ändert nichts daran, dass Greinert mit dem Auftreten seiner Mannschaft grundsätzlich zufrieden ist. „Der TSC hat sich etwas abgesetzt, aber sonst kann noch viel passieren“, sieht er die Teams bis zum achten Platz relativ dicht beisammen. Die VB Zweibrücken II wurden vor der Saison hoch gehandelt, das entsprach auch dem eigenen Anspruch. Im Jahr zuvor war die Mannschaft nur um einen Punkt am Einzug in die Relegation gescheitert, daran orientierte man sich für die neue Saison. Co-Trainer Mathias Weidner macht Verletzungspech im Gesamtkader dafür verantwortlich, dass es mit dem Sprung unter die drei besten Teams noch nichts geworden ist. Zeitweilig rutschten die Bewegungsspieler sogar ab auf Platz zwölf, mittlerweile haben sie sich wieder auf Rang sechs hochgearbeitet. „Wir haben die fünf Spiele vor der Winterpause alle gewonnen“, freute sich Weidner über die ansteigende Formkurve, die mit einer Besserung der Verletztensituation zusammenhänge. Wenn am Ende der Runde ein fünfter oder sechster Platz rausspringe, sei das okay. Abgesehen vom 1:4 gegen die SG Thaleischweiler-Fröschen hat der SV Großsteinhausen II in der Hinrunde gegen die Klubs, die im vorderen Bereich stehen, mehr als gut ausgesehen. Gegen den PSV Pirmasens gewann die Truppe von Trainer Ralf Lacroix mit 2:0, gegen den TSC Zweibrücken II mit 3:1. Dazu kommen ein 2:2 gegen Harsberg-Schauerberg und ein 1:1 bei den VB Zweibrücken II. Folglich könnte Lacroix mit dem bisherigen Rundenverlauf sehr zufrieden sein, es kommt allerdings ein dickes Aber: Die Spiele gegen drei Teams aus dem Tabellenkeller – Wallhalben, Hornbach und Wattweiler – gingen verloren. Rechnet Lacroix die hier vergebenen Punkte zu den vorhandenen 24 hinzu, wäre er mit seinen Kickern sogar Zweiter. „Vor der Saison wäre ich mit einem siebten Platz einverstanden gewesen“, sagt er, jetzt bezeichnet er die Position nur als „einigermaßen okay“. Noch ein Sieg und die SG SVN Zweibrücken/FC Oberauerbach hat genauso viele Punkte auf dem Konto wie in der gesamten Vorsaison. Ein Blick auf die Tordifferenz zeigt, woran das bessere Abschneiden liegt. In der Spielzeit 2016/17 hatte die Truppe um Spielertrainer Andreas Hergert in 28 Spielen 29 Tore geschossen, diesmal steht die Toranzeige des Tabellenachten nach 15 Partien bereits auf 47. Hergert trauert dennoch ein paar unnötig vergebenen Punkten nach. „Sechs, sieben mehr hätten es sein können“, sagt er. Als Beispiel nennt er die Partie beim Spitzenteam SG Thaleischweiler-Fröschen am siebten Spieltag. „Da haben wir 2:0 geführt und drücken uns in der Nachspielzeit durch ein Eigentor den 2:2-Ausgleich selbst rein.“ Seiner jungen Truppe fehle es noch an Erfahrung, 18-jährigen Spielern müsse man Fehler zugestehen. „Ich hoffe, dass sie aus dieser Lernphase jetzt rauskommen.“ Der SC Stambach wird in dieser Saison von einem sehr jungen Spielertrainer gecoacht. Maximilian Gabriel (23) kommt es vor allem darauf an, sein Team in Sachen taktisches Verhalten und Passgenauigkeit weiterzubringen. Stambach ist gut gestartet, nach dem vierten Spieltag stand die Truppe auf Rang vier. Dass dann bis zum Ende der Hinrunde Boden verloren ging, erklärt der Coach mit Verletzungspech – unter anderem musste Stammtorhüter Jonas Schwarz pausieren. Auch sei die Trainingsbeteiligung verbesserungswürdig, einige Spieler könnten berufs- oder studiumsbedingt unter der Woche nicht. „In der Vorbereitung haben wir deshalb jetzt auch mal samstags trainiert“, berichtet der Spielertrainer. Der aktuelle neunte Tabellenplatz ist für Gabriel akzeptabel. Wenn es nicht zu einer nochmaligen Verletztenserie komme, sollte der SCS nicht wirklich in Abstiegsgefahr geraten. Der SV Martinshöhe hat nach Auskunft von Spielertrainer Christian Meier in der Vorrunde 32 (!) Spieler in der ersten Mannschaft eingesetzt. Laut Meier spricht diese Zahl schon für sich. Bedingt durch die Verletztenmisere sei die erste Saisonhälfte enttäuschend verlaufen, er habe wegen permanent wechselnder Besetzung keine Spielzüge einstudieren lassen können. Die 26 Gegentreffer aus 15 Spielen sind Meier einige zuviel, auf der anderen Seite habe er seine Truppe einige Male so richtig „ins Rollen“ kommen sehen. Meier meint damit die Partien gegen die SG SVN Zweibrücken/FCO (7:1) und gegen Stambach (10:1). Dass es in dieser Spielzeit noch mal eine konstante Phase geben wird, wagt der Martinshöher Coach kaum noch zu hoffen. Gegen Ende der Vorrunde habe es zunächst nach einer Verbesserung der Personalsituation ausgesehen. Aber in der Vorbereitung hätten sich jetzt mit Daniel Berzel und Andreas Schneider ausgerechnet zwei absolute Leistungsträger verletzt. Der als kampfstark bekannte SV RW Höhmühlbach ist Tabellenzwölfter. Spielertrainer Lars Groth und seine Mannschaft haben in der Hinrunde Heimstärke bewiesen. Vier der sechs Partien wurden gewonnen, dazu kamen ein Remis und eine Niederlage. Auswärts haben die Rot-Weißen allerdings kaum etwas gerissen, in acht Spielen sprang nur ein Punkt raus. Die Anfangsphase der Saison verlief eigentlich gut, nach dem dritten Spieltag war die Mannschaft vom Hunsenbusch Tabellenfünfter. Der Spielertrainer macht vor allem Verletzungspech dafür verantwortlich, dass es danach abwärts ging. „Ich habe Spieler, die länger als ein halbes Jahr verletzt sind“, beschreibt er den Personalnotstand. Die Entwicklung der Mannschaft sei „ins Stocken geraten“, der Rest der Saison werde ein harter Kampf um den Klassenerhalt. In seiner Aufstiegssaison 2016/17 erreichte der VfL Wallhaben in der Abschlusstabelle den siebten Platz – mit elf Punkten Vorsprung auf den nachfolgenden SC Stambach. Spielertrainer Marco Lang und seine Kicker waren damals nur in den Anfangswochen in der unteren Tabellenhälfte zu finden, für einen Aufsteiger verlief die Runde erfreulich. Im zweiten B-Klassen-Jahr hat der VfL Schwierigkeiten, diesmal ist der Rundenverlauf umgekehrt. Zu Beginn stand Wallhalben zwei Spieltage lang auf dem fünften Platz, mittlerweile sitzt das Abstiegsgespenst mit in der Kabine. Der TuS Wattweiler war nach den ersten beiden Spielen Tabellenelfter, die bislang beste Position in dieser Runde. Danach ging’s ab in den Keller, aktuell ist der TuS 14. der Rangliste. Spielleiter Karsten Lippick zufolge könnte die Mannschaft besser dastehen. Man habe sechs A-Jugend-Spieler eingebaut, da mangele es in entscheidenden Situationen noch an Erfahrung und Cleverness. Lippick bringt als Beispiel das Heimspiel gegen Höhmühlbach gleich am zweiten Spieltag an. Da führte Wattweiler 2:0, fing sich zwei Treffer zum Ausgleich ein, kurz vor Schluss erzielte der TuS die erneute Führung. Durch unkluges Spiel habe man in der Nachspielzeit doch noch das 3:3 kassiert. Solchen Punkten trauere man jetzt nach. „Uns fehlt ein alter Hase, aber den haben wir nun mal nicht“, stellt Lippick unumwunden fest. Der seit dieser Runde wieder alleine agierende SV Hornbach steht am Tabellenende der B-Klasse West. Vorstand Wolfgang Wendel hat bei bisher sieben Punkten aus 15 Spielen nur Resthoffnung, dass die Spielklasse am Ende gehalten werden kann. „Es ist eine sehr, sehr schwere Saison“, sagt er, wohl die schwerste für eine erste SVH-Mannschaft seit Jahrzehnten. Laut dem Vorstand haben vor der Runde wichtige Leistungsträger berufs- oder altersbedingt aufgehört, die habe man nicht wirklich ersetzen können. „Wir mussten mit fünf, sechs Leuten auffüllen, die im Jahr davor zu 90 Prozent in der 1b gespielt haben“, verdeutlicht er den Leistungseinbruch. Wendel hatte zudem einige Zusagen von möglichen Neuzugängen, die dann aber abgesprungen seien – ärgerlich. Wie auch immer: Wendel hofft, dass zumindest in einigen Begegnungen der restlichen Runde die erwähnten Leistungsträger aushelfen werden, deren Pässe lägen nach wie vor in Hornbach. Elf der Hinrunde Die Elf der Hinrunde setzt sich aus einer Umfrage unter den Trainern der Klubs aus dem Raum Zweibrücken zusammen. So geht’s weiter Samstag, 24. Februar: SG Harsberg-Schauerberg - VfL Wallhalben (16.30 Uhr), SSV Höheinöd - SG SVN Zweibrücken/FC Oberauerbach (17) Sonntag, 25. Februar: Polizei SV Pirmasens - SV Martinshöhe, SC Stambach - SV 1921 Hornbach, SV RW Höhmühlbach - TSC Zweibrücken II, TuS Wattweiler - SV Herschberg II (alle 14.30).

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