Zweibrücken Auf Schwarzeneggers Spuren

Arbeitet hart an seinem Körper: Sebastian Weis.
Arbeitet hart an seinem Körper: Sebastian Weis.

Sebastian Weis, Deutscher Meister im Classic Bodybuilding, befindet sich auf der Zielgeraden zur Verwirklichung seiner Träume: Am Samstag schreitet der 30-Jährige, der aus Battweiler stammt, in Wiesloch zur Titelverteidigung. Ende Mai lässt er bei einem Wettkampf in Tschechien die Muskeln spielen. Läuft es gut, winkt dem in Kaiserslautern lebenden Sportler der Einstieg ins Profigeschäft.

Wer Meisterehren will, der muss beim Bodybuilding besonders hart ran. Der Weg zum Titel ist eine knallharte Sache. Stahlharte, streng modellierte Muskeln, die gibt es nun mal nicht im lauen Wind. Da bleibt nichts anderes übrig, als Eisen zu bewegen und sich entsprechend zu ernähren. Oder halt nicht zu ernähren. Je nachdem, wie man es betrachtet. Sechsmal pro Woche trainiert der Deutsche Meister aktuell seine Muskeln. „Da sind zweimal pro Woche die meisten Muskelgruppen dran“, gibt Weis Einblicke in seinen Trainingsalltag. So ein Training ist wohl nicht jedermanns Sache, vermutlich kommen da selbst eingefleischte Fitness-studio-Geher nicht mehr mit. So wuchten etwa die Weis’schen Beine bis zum Ende des Beinmuskeltrainings gut und gerne mehrere Tonnen Gewicht. In jeder Trainingseinheit. „Da hat man schon was bewegt“, gibt er zu und fügt an, dass er es beim Eisenstemmen nicht belässt. Die Treppen in Kaiserslautern hoch zum Betzenberg, die sind für den studierten Fitness-Ökonom Weis ein super Kardiotraining und zudem ein klasse Training für Beuger, Po und Waden. „Ich laufe die Treppen mit Ausfallschritten“, ergänzt er nebenbei. Normal kann ja jeder! Eineinhalb Wochen vor dem DM-Wettkampf war er noch nicht in der Ideallinie, mit der er in gold-geölter Manier zur Titelverteidigung antreten will. Sebastian Weis steckte mitten in der Zeit der Entbehrung, im Kampf gegen jede noch so kleine Fettzelle, die sich eventuell als Hauch unter der Pergamenthaut abzeichnen könnte. Und da war die Haut auch noch als Haut erkennbar. Erst wenn der letzte Tropfen Wasser durch eine rigorose Entwässerung aus dem Körper ist, nimmt das größte Organ des Körpers die beim Bodybuilding angestrebte Pergamentoptik an. Erst dann erscheint jede Muskelfaser als einsamer Streiter. In der einstudierten Choreografie gibt sich dann aus der Gesamtheit der bebenden Muskeln das Bild, das die Wertungsrichter zu beurteilen haben. Größe und Gewicht müssen zudem ein Gesamtbild abgeben. „Ich bin seit der letzten Meisterschaft im vergangenen Jahr gut in Form geblieben“, kommt der Meister darauf zu sprechen, dass es nicht ganz einfach ist, den Körperfettanteil das ganze Jahr über im Minimalbereich zu halten. Dafür bedarf es jetzt, vor der Wettkampfsaison, neben dem Training keiner allzu langen, extremen Diät, um aus ihm einen Muskelmann ohne erkennbares Fett und Wasser zu formen. Die Entbehrungen sind trotzdem enorm. „Das Trainingspensum ist hoch, und da wäre etwas mehr auf dem Teller schon gut“, sagt er. Der Teller ist fleischlastig und überschaubar gefüllt. Kein freudvolles Dinieren also. Dafür findet er nach wie vor Freude am Training. „Mein Fokus liegt auf dem Wettkampf, so kann ich die Entbehrungen der Diät ausblenden“, sagte er zu der Zeit, die ihm für den letzten Feinschliff am eigenen Körper noch blieb. Am Samstag steht im Kongresszentrum in Wiesloch die deutsche Meisterschaft an. Und von 26. bis 28. Mai will er es in Tschechien wissen: Mit einem Erfolg dort öffnet sich Sebastian Weis die Profilaufbahn, die vor allem in den USA mit Preisgeldern winkt. „Das würde auch die Teilnahme am Wettbewerb Mr. Olympia bedeuten. Dort, wo einst Arnold Schwarzenegger triumphierte“, skizziert der Bodybuilder aus Kaiserslautern seinen großen Traum.

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