Zweibrücken Allee: Ein Steinteppich wird’s nicht werden

Nach Regengüssen ist das Joggen in der Allee kein Zuckerschlecken.
Nach Regengüssen ist das Joggen in der Allee kein Zuckerschlecken.

Ein Vorstoß, den Allee-Fußweg am Schwarzbach wetterfester zu machen, bewegt bereits seit Sommer 2022 die Gemüter. Ohne Chance bleibt der Vorschlag, den Boden mit Kunststoff zu befestigen.

„Wir werden das Thema des Bodenbelags in der Allee in diesem Jahr wieder auf die Agenda setzen“, sagt Rathaussprecher Jens John jetzt auf Anfrage. „Bis dahin bleibt alles so, wie es ist.“ Mitte September hatte sich der Bauausschuss darauf verständigt, man wolle weiterhin Ideen sammeln, wie man die sandige Allee von Pfützen befreien kann. Neue Vorschläge müssten auf deren Machbarkeit und Kosten überprüft werden.

Zuletzt war im Bauausschuss angeregt worden, die Allee weitgehend so zu lassen, wie sie ist und sich auf notwendigste Erhaltungsmaßnahmen zu beschränken, etwa nach stärkeren Regenfällen. Andere Vorschläge sehen vor, das zur Wegmitte hin abfallende Bodenprofil mit Erde aufzufüllen und Querrinnen einzubauen, durch die das Wasser abfließen kann.

Erst protestieren Bürger, dann die Politik

Oberbürgermeister Marold Wosnitza: „Der Belag und die Beleuchtung auf beiden Seiten des Schwarzbachs – in der Gestütsallee und der Wittelsbacher Allee – sind in einem sehr schlechten Zustand. Für den Bereich der Wittelsbacher Allee liegen für das erste Segment zwar Fördermittel vor, eine von der Mehrheit im Stadtrat getragene Lösung ist allerdings noch nicht in Sicht.“

Auf heftigen Widerspruch zuerst in der Bevölkerung, daraufhin auch in der Kommunalpolitik, war der anfangs präsentierte Vorschlag gestoßen, die Allee mit Kunststoff-Rasengitter oder mit einem sogenannten Steinteppich aus gebrochenem, geharztem Naturstein auszulegen. Zur Demonstration hat eine Reifenberger Firma an der Gutenbergstraße ein kurzes, gelb eingefärbtes Stück des Steinteppichs „Bemadur 1K Eco“ verlegt. Und die Empfehlung nachgereicht, man solle später einen Farbton wählen, der besser zum roten Alleesand passt. Vom Hersteller als wasserdurchlässiges „Naturprodukt“ beworben, bestehe der Belag aus einem Granulat aus gebrochenen Steinen mit künstlichem Bindemittel. Zusammengehalten werde das Granulat mit dem Kunststoff Polyurethan; das Ganze könne mindestens 25 Jahre halten. Doch nach einer Flut an Leserbriefen sowie einer Online-Petition, mit der die Zweibrückerin Susanne Lilischkis gegen „Plastik in der Allee“ aufbegehrte, und nach Protesten des Naturschutzbundes und der Initiative ZW-vernetzt wandten sich auch immer mehr Stadtratsfraktionen gegen die Idee und trugen diese am Ende ganz zu Grabe. Das gelbe Stück Demo-Steinteppich ist aber immer noch am Anfang der Allee nahe der Gutenbergstraße zu besichtigen.

Förderfähig im Sinne der Stadtentwicklung

Das Land Rheinland-Pfalz, vertreten durch die Genehmigungsbehörde ADD, hatte die Zweibrücker Allee am Schwarzbach als touristisch bedeutsam und damit als förderfähig im Sinne der Stadtentwicklung bewertet. Es gebe tatsächlich Bedarf, das beliebte Geläuf für Jogger und Spaziergänger witterungsbeständiger zu machen. Daher hat das Land der Stadt Fördergelder in Höhe von 90 Prozent der Ausbaukosten zugesagt – für 465 Allee-Meter auf der Seite der Rosengartenstraße bis zur Saarlandstraße. Keine Förderung soll es für den daran anschließenden Abschnitt bis zum Rosengartenhotel geben.

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