Zweibrücken Abseits

Die Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken feierten am Samstag den 47:18-Erfolg über den TV Hauenstein. Blieb die Frage: Reicht es noch zur Meisterschaft? Das entschied sich in Wittlich, 125 Kilometer von Zweibrücken entfernt. Noch genug Zeit, um vor Ort zu sehen, was sich tut, dachte sich Axel Koch, der SV-Teammanager. Und machte sich, gemeinsam mit einem der treuesten Fans der SV-Handballerinnen, Töchterchen Lea (eineinhalb Jahre), auf den Weg, um von dort via Internet live zu berichten. Die erste einlaufende Nachricht: 9:4-Führung für Kandel. Dann Hoffnung: 14:14 vermeldete das Reporter-Duo Axel und Lea, um kurz darauf die erneute Kandeler Führung bekanntgeben zu müssen. Die SV-Damen verlegten ihre Saisonabschlussfeier schon mal ins Gasthaus Drumm. Trainer Martin Schwarzwald wartete an der Halle. Alle blieben online. Erneut drei Tore Führung für Kandel. „Noch zwei, noch eins, Ausgleich“, vermeldeten die Kochs. Die entscheidende Phase. Gebannt schaute Schwarzwald auf sein Handy, gespannt warteten Fans auf seine mündliche Wiedergabe dessen, was Koch/Koch schrieben. „29:27 für Kandel. Noch zwei Minuten zu spielen.“ – „Oooh.“ – Aber: „Siebenmeter für Wittlich.“ Das Daumendrücken brachte nichts. Oberliga-Torschützenkönigin Tatjana Nykytenko verwarf. „Mist, das wird nichts mehr“, vermeldeten die Kochs und beendeten mit dem 30:28-Endergebnis den Live-Ticker. Na, jetzt aber! A-Klassist FC Knopp hätte im Derby gegen den SV Martinshöhe dreifach punkten können, nach dem 2:2 bleibt den abstiegsbedrohten Knoppern aber nur ein Zähler fürs Konto, von Entwarnung kann also nicht die Rede sein. Spielleiter Steffen Mayer ärgert sich über den Verlauf des Spiels, zählt vergebene Großchancen auf. „Zweimal Innenpfosten, einmal Unterkante Aluminium.“ Dazu habe man einen klaren Strafstoß versagt bekommen, eine Notbremse sei vom Referee außerhalb des Sechzehners verlegt worden. „Und statt Rot gab’s für die Aktion nur Gelb.“ Mayer kann sich bei nur zwei Punkten Vorsprung auf den drittletzten Tabellenplatz durchaus vorstellen, dass sich der verpatzte Erfolg im Lokalkampf in der Schlussabrechnung negativ auswirkt. Als nächstes muss der FC Knopp in Contwig antreten, am letzten Spieltag kommt Schlusslicht FC Rodalben. In der A-Klassen-Partie zwischen dem SV Ixheim und Schlusslicht FC Rodalben am Sonntag wäre beim Stand von 8:1 für die Gastgeber zur Halbzeit noch ’ne Weile zu spielen gewesen, die Rodalber hatten angesichts des deutlichen Rückstands aber offensichtlich keine Lust mehr, weitere Treffer zu kassieren. Die Begegnung wurde abgebrochen, nach Mitteilung von Ixheims Trainer Peter Rinner waren die Gründe nicht ganz durchschaubar. „Nach der Pause wollten die nicht mehr“, erklärt er. Die Partie habe im ersten Spielabschnitt unter Blitz, Donner und Hagel gelitten, eine Aussage von Seiten der Gäste sei gewesen, dass kein Spieler krank werden wolle. „Dann hieß es plötzlich, sie hätten fünf Verletzte“, bringt der SVI-Coach eine zweite Variante ins Spiel, nachvollziehbar sei das Verhalten für ihn nicht. „Es ist eher unsportlich.“ Seine Mannschaft, inklusive Trainer- und Betreuerstab, sei schließlich auch pitschnass gewesen. „Wir hätten’s gewonnen“, meint Rinner schelmisch, bei normalem Verlauf wäre für Rodalben wohl ein mittleres Debakel herausgekommen. A-Klassen-Staffelleiter Edgar Wallitt bestätigt, dass Rodalben freiwillig auf eine Weiteraustragung verzichtet hat. „Darüber wurde ich vom Schiedsrichter und einem Vereinsvertreter mittlerweile informiert“, sagt er. Die Sache gehe jetzt an die Gebietsspruchkammer, wie die entscheide, könne man nicht sagen. Eine Wiederholung hält der Staffelleiter aber für unwahrscheinlich, eher sei eine Wertung für Ixheim anzunehmen. Auch die C-Klassen-Begegnung zwischen dem SVN Zweibrücken II und der SG Hornbach/Rimschweiler II fand ein vorzeitiges Ende, in dem Fall war das Wetter schuld. Beim Stand von 2:1 für die gastgebenden Auerbacher musste man sich den höheren Mächten beugen. „Schon in der ersten Halbzeit wehten immer wieder starke Böen über den Platz“, sagt SVN-Spielertrainer Bülent Toprak. Der Ball sei zeitweise unberechenbar umhergeflogen, das habe kontrolliertes Spiel schwer gemacht. „Als wir in der Halbzeitpause in der Kabine saßen, zog endgültig schlechtes Wetter auf, zum Wiederanpfiff hat man kaum was gesehen“, so Toprak. Der starke Gewitterregen habe den Schiri zu einer viertelstündigen Unterbrechung veranlasst, zunächst habe es nach Besserung und einer Fortsetzung ausgeschaut. „Aber schon nach einer Minute auf dem Platz kam Hagel auf, der Unparteiische entschied auf Abbruch.“ Die Wetterlage habe sich kurioserweise erst entspannt, als die Spieler frisch geduscht aus der Kabine kamen, Toprak spricht von „bestem Fußballwetter bei Sonnenschein“. Aber ein Abbruch sei halt ein Abbruch, die Partie werde wiederholt. „Und zwar am Mittwoch, 21. Mai, um 19 Uhr“, sagt der Auerbacher Coach. Eine abbruchfreie Woche mit viel Sonnenschein wünscht

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