Zweibrücken 61,57 – Hussong knackt WM-Norm

Wetzlar. Speerwerferin Christin Hussong vom LAZ Zweibrücken hat gestern bei den deutschen Meisterschaften der U23 in Wetzlar ihren Titel verteidigt – und mit 61,57 Meter im ersten Versuch auch die Qualifikationsnorm für die Weltmeisterschaften vom 22. bis 30. August in Peking geknackt. Auch für LAZ-Sprinterin Sina Mayer lief’s gut: Sie unterbot über 100 und 200 Meter die Normen für die DM in Nürnberg.

Irgendwie hatte man es ahnen können, denn die Bedingungen in Wetzlar waren ziemlich gut, und Hussong warf in dieser Saison so konstant wie noch nie. Mehrfach kratzte sie an den 61 Metern, aber sie wollte eben die Norm von 61,50 Meter übertreffen. „Druck machte ich mir keinen, weil ich und mein Trainer wussten, dass ich die Norm drauf habe“, sagte sie. Ihr nächstes Ziel: ihre Bestleistung von 63,34 Meter. An einem Tag, an dem alles passt, wird der Speer weiter fliegen. Garantiert. Es sind technische Details, die es zu verbessern gilt. Sie wird eine Woche in der Heimat trainieren, sich dann in Kienbaum den Feinschliff für die U23-EM in Tallinn holen. Eine Medaille soll’s dort schon sein, vielleicht wird’s auch ein bisschen mehr. Sina Mayer, die 20 Jahre alte LAZ-Sprinterin aus Schönenberg-Kübelberg, hätte am Samstag die Welt umarmen können. Sie wurde bei der DM Vierte über 100 Meter. Mayer wusste gar nicht, wie ihr geschah. Wie sich der Tag für sie so positiv entwickelte. Als Vorlaufzweite über 100 Meter in 11,87 Sekunden lief sie ins Halbfinale, dort wusste sie mit ihren 11,83 Sekunden und Platz fünf lange nicht, ob es für das Finale reichte. Und dann die Nachricht im Internet: Jaaaa, gerade so reingerutscht. In beiden Läufen hatte sie einen super Start erwischt, aber dann, nach 60 Metern, ist sie, wie ihr Trainer Karl-Heinz Werle sagte, „einfach nicht groß genug geworden. Sie kann mehr, das wissen wir“. Sina Mayer versuchte sich einmal mehr mit dem Tunnelblick, bereitete sich intensiv aufs Finale vor. Zwei Ziele hatte sie schon erreicht: die Norm für die DM bei den Frauen in sechs Wochen in Nürnberg und den Finaleinzug. Ein drittes Ziel fehlte noch: eine 7 gleich nach dem Komma. Und dann, ja fast eine Sensation: Sina lief in 11,67 Sekunden auf Platz vier. Unglaublich. Ein „geil“ schrie sie heraus, „ziemlich viel richtig gemacht“, sagte Trainer Werle, und Christin Hussong kam ungläubig zum Gratulieren hergeeilt. Sie hatte am Samstag, nur eine Stunde davor, in der anderen Kurve des Stadions das Drama um Franziska Kappes (früher LAZ) und deren gebrochenen Stab miterlebt. Gestern legte Sina Mayer noch mal nach: Über 200 Meter wurde sie Sechste in Bestzeit von 24,38 Sekunden. „Das war ein super Wochenende von Sina“, urteilte ihr Trainer Karl-Heinz Werle. (ku/sai)

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