Zweibrücken 45 Minuten im D-Zug-Tempo

Thaleischweiler-Fröschen. Wow! Wie ein D-Zug überfuhr am Mittwochabend die zweite Mannschaft der Spvgg Battweiler/Reifenberg im Aufstiegsspiel zur B-Klasse Pirmasens/Zweibrücken West die SG Waldfischbach II – zumindest in den ersten 45 Minuten. Am Schluss stand ein 7:1 (5:0)-Erfolg für das Team um Spielertrainer Björn Hüther.

Nach dieser Leistung muss Battweiler/Reifenberg in der Relegation einfach die Bürde des Favoriten schultern. Es war sehr beeindruckend, wie die Spielvereinigung mit temporeichem Fußball die SGW in Halbzeit eins auseinandernahm. Ball- und kombinationssicher, technisch- und zweikampfstark sowie effizient vor dem Kasten der Waldfischbacher führte Battweiler/Reifenberg bereits zur Halbzeit mit 5:0. Ein Ergebnis, mit dem im Duell der Vizemeister der C-Klassen West und Ost nicht zu rechnen gewesen war. Waldfischbach fand überhaupt keine Einstellung zum Gegner, kam nicht in die Zweikämpfe und lief den gegnerischen Spielern meist nur hinterher. Bei Battweiler/Reifenberg II zeigten sich der Verbandsliga-erfahrene Spielertrainer Björn Hüther und Maximilian Buchholz von ihrer kreativsten Seite. Deren Pässe auf den pfeilschnellen Außenverteidiger Joshua Jost, auf den die Bezeichnung Rechtsaußen besser gepasst hätte, und auf Sascha Frick rissen riesige Löcher in die Abwehr der SGW. „Wir waren hinten total überfordert. So stark hatten wir uns die nicht vorgestellt“, sagte SGW II-Spielertrainer Sebastian Hawinkels, der eine Position zwischen Libero und Innenverteidiger auf dem Platz einnahm. „Die Niederlage tut uns sehr weh“, nahm Hawinkels kein Blatt vor den Mund. Sein Team habe sich vor allem im ersten Abschnitt der Partie „nicht gewehrt“. Bereits nach sieben Minuten hatte Buchholz ein Fehlabspiel von Christan Küntzler genutzt, hatte vom Fünf-Meter-Eck nach innen gepasst, wo der agile Sascha Frick nur noch einschieben musste: 1:0 (7.). Auch beim 2:0 (17.), als SGW-Keeper Jannik Sagmeister einen Schuss von Buchholz nicht festhalten konnte, brauchte Frick nur zu vollenden. Vor dem 3:0 (31.), das Hüther mit einem perfekt getretenen Freistoß aus rund 20 Metern erzielte, war Buchholz gefoult worden. Buchholz und Hüther waren auch die Protagonisten des 4:0 (38.). Buchholz dribbelte sich rechts durch, knallte den Ball an den Innenpfosten, und Hüther lochte mit all seiner Routine ein. Noch vor dem Halbzeitpfiff des ruhig und sachlich leitenden, nicht sonderlich geforderten Schiedsrichters Maaß aus Morlautern knallte ein SGWler bei einem Befreiungsversuch den Ball an den Oberschenkel des SGW-Verteidigers Michael Frey – 5:0 (44.). Nach dem Seitenwechsel schaltete die Spvgg Battweiler/Reifenberg gleich zwei Gänge runter, wie es auch Coach Björn Hüther sah. „Wenn wir ins Rollen kommen, wird es schwer gegen uns“, resümierte er weiter. In den Aktionen seiner Mitspieler sei „richtig Dampf drin“ gewesen, freute sich der zur SG Rieschweiler wechselnde Coach. Der Sieg sei mehr als verdient. Ab der 46. Minute durfte die SGW-Zweite mehr Spielanteile sammeln und kam in der 78. Minute durch ihren Kapitän Jan Dienerowitz zu ihrer ersten echten Torchance. Da stand es aber bereits 6:0 (67.), weil Hüther Jannik Clauer optimal bedient hatte. Gleiches Schema beim 7:0. Hüther passte zu Clauer, und der düpierte SGW-Keeper Sagmeister mit einem Schuss ins kurze Eck. Das 7:1, das Schwarz im Übereifer mit einem Eigentor selbst besorgte, lässt die SGW nicht ganz so schlecht aussehen. Wie torhungrig die Spielvereinigung aus Battweiler und Reifenberg indes war, verdeutlicht, dass sie selbst nach dem 7:1 noch zwei dicke Möglichkeiten hatte, doch René Bohl verpasste knapp, und Brian Schnur traf nur den Pfosten. Das Ergebnis im ersten Spiel der Relegationsrunde ist ein prima Auftakt für Hüthers Team, das sich nun erst mal in aller Ruhe das Spiel der Waldfischbacher gegen Rot-Weiß Pirmasens am Sonntag (17 Uhr, Bottenbach) anschauen kann. Die Spvgg-Truppe greift dann kommenden Mittwoch, 4. Juni (19 Uhr, Martinshöhe), gegen RW Pirmasens wieder ins Geschehen ein. (ig)

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