WORMS Fasnachtsumzüge: Wormser Narren ziehen durch die Straßen

In vielen Orten fallen die Faschingsumzüge aus. In den Wormser Stadtteilen dagegen nicht. Es sind kleine Umzüge.
In vielen Orten fallen die Faschingsumzüge aus. In den Wormser Stadtteilen dagegen nicht. Es sind kleine Umzüge.

Während viele pfälzische Orte und Städte die Faschingsumzüge abgesagt haben, vermeldet Worms: „Alle drei traditionellen Fasnachtsumzüge in den Stadtteilen können wie geplant stattfinden.“ Was ist anders als in anderen Gemeinden?

Der Grund für die vielen abgesagten Faschingsumzüge ist die geänderte Gesetzeslage in Rheinland-Pfalz. Im April war das Polizei- und Ordnungsbehördengesetzes (POG) in Kraft getreten, mit dem neue Regelungen rund um die Großveranstaltungen einher gehen. In der Folge sagten mehrere Kommunen - darunter Frankenthal und Ludwigshafen - ihre Umzüge ab. Zu streng seien die Sicherheitsvorschriften, zu hoch sei das finanzielle Risiko. Nun kommt mit etwas Überraschung die Nachricht aus Worms, das alle drei Umzüge in den Stadtteilen Abenheim, Herrnsheim und Horchheim stattfinden.

Während der Umzug in Horchheim bereits vorüber ist, haben Besucher noch zweimal die Chancen, am Straßenrand dem närrischen Treiben zuzuschauen. Der Umzug in Herrnsheim ist für Samstag, 18. Februar, 14.11 Uhr, angekündigt. Der Gaudiwurm in Abenheim zieht dann am Sonntag, 19. Februar, um 14.11 Uhr los.

Gaudiwurm am Wochenende

Drei Salvenschüsse markieren traditionell den Beginn des Umzugs. Geschmückte Motivwagen, närrisch bekleidete Fußgruppen und Musikkapellen werden sich dann durch den Wormser Stadtteil schlängeln. „Änderungen der Teilnahmebedingungen gibt es keine, da wir bereits seit 2017 die geforderten Bedingungen des Landes von den Teilnehmern fordern“, sagt das Vorstandsmitglied der Gemeinschaft der Abenheimer Vereine und Verbände (GdAV), Michael Roth.

„Unseren Teilnehmern bieten wir in der Woche vor dem Umzug sogar die Möglichkeit an, ihre motorisierten Fahrzeuge von einem Gutachter überprüfen zu lassen“, ergänzt Vorstandsmitglied Mirko Weigand. Für Verpflegung ist in Abenheim an vier Ständen gesorgt. Der Zugweg wird laut Organisatoren ab 13.30 Uhr bis etwa 16.30 Uhr für den Verkehr gesperrt. Die Rathausstraße bleibt bis Mitternacht zu.

Spenden zur Kostendeckung

„Wir wissen um die große Belastung für Vereine, die jede neue Vorschrift mit sich bringt“, sagt Bürgermeisterin Stephanie Lohr. Neu sind die aktuellen Bestimmungen für die Ausrichtung von Fasnachtsumzügen in Worms nur zum Teil: Da an und neben den Umzügen viele Familien mit Kindern teilnehmen und zudem während der Umzüge Alkohol getrunken und ausgelassen gefeiert wird, verlangt die Stadt bereits seit mehreren Jahren ein Sicherheitskonzept von den Veranstaltern.

„Wir lassen uns ein Sicherheitskonzept für Veranstaltungen vorlegen, um Publikum, Mitwirkende und auch die Veranstalter selbst zu schützen“, erklärt Lohr. Das Thema Sicherheit wird demzufolge bei der Stadt ohnehin großgeschrieben. „Als Stadt können wir die Vereine nicht noch mehr unterstützen. Bereits heute trägt die Stadt einen hohen Anteil der Kosten für die Sicherheit, so für die Straßensperren, die Hinweisbeschilderung, das Kontrollpersonal oder auch die Reinigung nach dem Umzug. Wir stoßen selbst an finanzielle Grenzen“, unterstreicht Lohr.

Fasnacht ist Kulturgut

„Die Fastnacht gehört zur Wormser Kultur, und dieses Stück Lebensfreude möchten wir erhalten. Wir danken daher allen Veranstaltern und Mitwirkenden für ihre gute Kooperation und ihr Verständnis für die Sicherheitsvorschriften. Wir hoffen, dass die Gäste dies honorieren, die Umzüge friedlich feiern und auch bereit sind, durch Spenden und Mitgliedsbeiträge die Vereine finanziell zu unterstützen“, so die Bürgermeisterin abschließend.

Kleine und große Narren auf den Motivwagen ziehen durch die Straßen.
Kleine und große Narren auf den Motivwagen ziehen durch die Straßen.
Besucher sind an den Straßen willkommen.
Besucher sind an den Straßen willkommen.
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