Handball Wieso bei der HSG Lingenfeld/Schwegenheim die Luft raus ist

Jan Burgard betreut am Samstag zum letzten Mal die HSG-Handballerinnen.
Jan Burgard betreut am Samstag zum letzten Mal die HSG-Handballerinnen.

Ausgerechnet mit einer der weitesten Reisen schließen die Handballerinnen der HSG Lingenfeld/Schwegenheim ihr einjähriges Oberliga-Abenteuer ab.

Der letztjährige Auf- und sofortige Absteiger gastiert am Samstag (17.30 Uhr) in der Hirtenfeldhalle Kleinich bei der HSG Hunsrück.

„Bei uns ist ziemlich die Luft raus“, sagt der scheidende Coach Jan Burgard. Zehn Spielerinnen, davon zwei Torfrauen, stehen ihm zur Verfügung. Sportlich ist daher eher wenig zu erwarten. Die Hunsrückerinnen, die bereits das Hinspiel mit 31:24 zu ihren Gunsten entschieden hatten, stehen derzeit auf Rang fünf und können sich mit einem Erfolg im Endklassement maximal um einen Platz verbessern.

Einst sportlich verunsichert

„Es war eine schöne und erfolgreiche Zeit“, blickt Burgard zufrieden auf seine drei Jahre als Verantwortlicher in Lingenfeld und Schwegenheim zurück. Er erinnert sich an eine anfangs gedämpfte Stimmung, weil man damals sportlich ziemlich verunsichert gewesen sei.

„Wir haben als Mannschaft viel erreicht“, fällt sein Fazit positiv aus. Nach der Vizemeisterschaft im ersten Jahr und dem folgenden Meistertitel mit dem sehr emotional erkämpften Aufstieg im zweiten sei allen klar gewesen, „dass es in der Oberliga wirklich sehr schwer wird“.

Vom Verletzungspech geplagt

Burgard und die Seinen wollten sich durch Verstärkungen insbesondere im Rückraum breiter aufstellen. Es kamen zwar gute Spielerinnen hinzu, aber keine, der sich auch mal den Ball nehmen und aus der zweiten Reihe einfache Treffer erzielen kann. Das Verletzungspech beutelte den Neuling zusätzlich, beispielsweise mit dem Ausfall von Spielmacherin Judith Henninger.

In der neuen Umgebung sind die Pfälzerinnen nicht richtig angekommen. Die Gewöhnung an das Spiel mit Ballhaftmittel, im Fachjargon „Harz“ genannt, fiel schwer. Die viel körperbetontere Gangart der Gegnerinnen in der Abwehrarbeit und das höhere Tempo machte Lingenfeld/Schwegenheim zu schaffen. Manchmal blieben die durchaus guten Ansätze völlig unbelohnt, und es setzte deftige Schlappen. Aber die Fans standen immer großartig hinter ihren Frauen.

Er gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge, so Burgard. In der kommenden Spielzeit, in der der aktuelle Cotrainer Christian Louis übernimmt, könne das Team wieder befreiter aufspielen und einen Neustart versuchen.

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