Speyer WhatsApp an Schulen tabu

An Speyerer Schulen geregelt: digitale Kommunikation.
An Speyerer Schulen geregelt: digitale Kommunikation.

Im Februar hat das Land die Datenschutz-Richtlinien zur Nutzung von digitalen Diensten in der Schule erneuert. Facebook und WhatsApp sind für Schulzwecke und für den Austausch von Lehrern, Schülern und Eltern tabu. Doch wie handhaben Speyerer Schulen die digitale Kommunikation?

Bei der Wahl der Kommunikationsmedien für Lehrer, Schüler und Eltern ist Speyer konservativ. Keine der befragten Schulen nutzt Facebook oder WhatsApp, also Dienste, die der Landesdatenschutzbeauftragte oder das Bildungsministerium mit Bedenken sehen und verboten haben. Am Schwerd-Gymnasium kommunizieren Lehrer und Eltern meistens per E-Mail, aber auch telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch. Für die Lehrer-Schüler-Kommunikation setzt die Schule Moodle ein. An der Siedlungsschule und Burgfeldschule gehört die Lernplattform ebenfalls zum Standard. Sie wird kostenlos vom Pädagogischen Landesinstitut Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellt und gewährt eine sichere und geschützte Lernumgebung. Moodle ist auch für Unterrichtszwecke das bevorzugte Digitalmedium und wird am „Schwerd“ in Verbindung mit dem Schul-Intranet genutzt. „Die neuen Richtlinien ändern nichts an unserer Mediennutzung. Wir nutzen die genannten Medien schon seit einiger Zeit“, sagt das Sekretariat. Etwas offener zeigen sich die Schulen beim Thema Handynutzung. Im Unterricht dürfen Schüler das Mobiltelefon zeitweise für Recherchen benutzen. Wann das getan wird, entscheiden die Lehrer. Eigene Endgeräte mitzubringen und zu nutzen, nennt sich im Fachjargon „Bring your own device (BYOD)“. Laut Landesbehörde unterschreibt der zuständige Lehrer dazu eine Datenschutzerklärung, in der er bestätigt, sich datenschutzkonform zu verhalten, die personenbezogenen Schülerdaten zu schützen und Dritten keinen Zugriff auf die Daten zu ermöglichen. Auch an der Integrierten Gesamtschule (IGS), an der Burgfeldschule und der Siedlungsschule arbeiten die Schüler im Unterricht unter Lehreraufsicht ab und zu mit dem eigenen Handy, um Informationen zu recherchieren. Ansonsten muss das Handy jedoch ausgeschaltet bleiben. Das ist auch im privaten Nikolaus-von-Weis-Gymnasium Normalität. Schulleiter Egbert Schlitz betont, dennoch keinen Vorbehalt gegenüber den digitalen Medien zu haben. Stattdessen will er verantwortungsvollem Umgang damit vermitteln: „Wir kommen dem Wunsch nach, die Schüler mit digitalen Medien zu erziehen.“ Medienscouts und mehrere weitere Elemente zur Medienkompetenz führen zu einem bewussten und kompetenten Einsatz der digitalen Medien heran“, sagt Schlitz. Am wendigsten zeigt sich die Burgfeldschule. Schüler und Lehrer haben Zugriff auf den schuleigenen Server, um Daten auch von außerhalb abzulegen. Für den Austausch mit Eltern und Kollegen sollen die Lehrer das E-Mail-Postfach nutzen, das auf dem Schulserver bereitsteht. „Facebook und WhatsApp sind tabu. Das ist bei uns so kommuniziert“, sagt Schulleiter Andreas Imgrund. Stattdessen nutzt das Kollegium den verschlüsselten Messenger-Dienst Wire, der seinen Dienstsitz in der Schweiz hat. „Wire erfüllt die vom Land geforderten Vorgaben und ist für Bildungseinrichtungen um 90 Prozent ermäßigt. Eine zusätzliche private Nutzung ist kostenlos und somit auch mit Schülern oder Eltern möglich“, so Imgrund.

x