Speyer Wann wird’s mal wieder richtig Winter?

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Der Winter lässt mal wieder auf sich warten. Richtig kalt und weiß war es zuletzt vor drei Jahren, damals ging vielen Bauhöfen das Streusalz aus. In den Gemeinden hat man darauf reagiert, in den Hallen warten Dutzende Tonnen Streusalz auf ihren Einsatz. Weil es seit 2013 aber kaum gebraucht wurde, fangen erste Ortschaften schon an, ihr Streusalz zu verschenken.

Wie viel Salz man in Römerberg auf Lager hat? „Warten Sie mal“, sagt Michael Weiß vom Bauamt der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen, „ein halbes Pfund habe ich noch im Schrank“. Weiß kann sich Scherze erlauben, bisher ist alles ruhig auf den Straßen der Gemeinde und die Lagerhallen sind voll mit Streusalz. „In den letzten zwei Wintern haben wir kaum etwas verbraucht“, sagt Weiß. 24 Tonnen habe der Bauhof in Römerberg auf Lager, für Dudenhofen, Harthausen und Hanhofen liegen sogar 90 Tonnen bereit. Ob es ein Problem ist, wenn das Salz zu lange nicht gebraucht wird? „Wenn man es richtig lagert, passiert da eigentlich nichts“, sagt Weiß. In Altrip habe man allerdings schon angefangen, das Salz zu verschenken, weil es anfange zu klumpen. Sollte es schneien, gibt es in der Verbandsgemeinde einen strikten Ablaufplan: Um 5 Uhr wird jeden Morgen geprüft, ob es nötig ist zu streuen. Wenn die Witterung entsprechend ist, rücken in Römerberg zwei Leute mit einem Unimog aus und streuen die Gefahrenstellen. „Kreuzungen und Buckel kommen zuerst dran“, sagt Weiß. Später kümmern sich dann vier weitere Bauhof-Mitarbeiter um weniger gefährliche Stellen und Gehwege. Auch in Dudenhofen steht ein Unimog zum Streuen bereit, in Hanhofen und Harthausen behilft man sich mit einem Traktor. In der Verbandsgemeinde Waldsee stand man im Rekordwinter 2012/2013 auf einmal mit einem leeren Lager da. 15 Tonnen lagen damals im Bauhof Waldsee – nicht genug. Roman Kalka von der VG-Bauverwaltung sagt: „Es ist in solchen Situationen schwer, Salz nachzukaufen, weil plötzlich alle etwas haben wollen.“ Deswegen habe man die Lager vor drei Jahren vergrößert und sowohl für Waldsee als auch für Otterstadt jeweils 20 Tonnen eingekauft. „Seitdem mussten wir nicht mehr einkaufen“, sagt Kalka. 15 Tonnen seien in beiden Ortschaften noch übrig. Um die Straßen kümmern sich dort jeweils zwei Mann in einem Fahrzeug. „Bei Bedarf kann das verdoppelt oder verdreifacht werden“, sagt Kalka. „Dann ist der ganze Bauhof im Einsatz.“ Mit konkreten Zahlen zur Streugutmenge in den Ortsgemeinden Lingenfeld und Schwegenheim kann Fachbereichsleiter Rolf Bähr von der Verbandsgemeinde Lingenfeld nicht aufwarten. Denn die zuständige Sachbearbeiterin weilt derzeit im wohlverdienten Jahresurlaub. Aber er weiß: „Sie fragt im Spätsommer und Herbst den Bedarf bei den Kommunen ab. Denn die Verbandsgemeinde koordiniert die Bestellungen, die wir sackweise aufgeben.“ Die Bestellmengen der Kommunen seien sehr unterschiedlich, zum Einsatz kommt eine Split-Granulat-Mischung mit Salzbeigabe. Was die Beseitigung von Schnee oder Eis betrifft, gilt grundsätzlich: Die Ortsdurchfahrten räumt der Landesbetrieb Mobilität, da es sich im Gebiet der Verbandsgemeinde Lingenfeld ausnahmslos um klassifizierte Straßen handelt. Für die Gehwege sind die Grundstückseigentümer verantwortlich. „Die Kommunen sind nur für öffentliche Einrichtungen zuständig. Wir von der Verbandsgemeinde haben für größere Objekte zum Beispiel einen Dienstleister, und zwar die Firma Keller aus Lustadt“, berichtet Bähr. Das Unternehmen räume zum Beispiel öffentliche Plätze und unterstütze die Hausmeister der Schulen, wenn diese die Schneemassen nicht mehr alleine bewältigen können. „Für kleinere Objekte haben wir einen Aufsitzer-Rasenmäher, Schaufeln und Streugeräte“, sagt Bähr. Der Winter kann kommen. (seed/mamü)

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