Speyer Wahlkampf-Streit um Mülleimer

Kritik an der Müllentsorgung in Verantwortung der Beigeordneten und OB-Kandidatin Stefanie Seiler (SPD) übt die Speyerer CDU-Stadtratsfraktion. Seiler hält dagegen.

Stein des Anstoßes sind die öffentlichen Müllbehälter in der Maximilianstraße, die in Seilers Verantwortung erneuert worden waren. Dass die neuen Modelle einen verkleinerten Einwurf haben, hat sich laut CDU-Stadtratsfraktion als „Flop“ erwiesen: Die Stadt hatte so auf mehr Sauberkeit gehofft, tatsächlich werde aber immer wieder Unrat auf den Deckeln abgestellt, sodass der erhoffte Effekt ins Gegenteil verkehrt werde. Dass Seiler beim letzten verkaufsoffenen Sonntag mit zusätzlichen rollbaren Kunststoff-Mülltonnen gegengesteuert hat (wir berichteten), mache das Ganze zur „Farce“, so Fraktionschef Axel Wilke, da diese die Fußgängerzone verschandelten. Seiler müsse dringend zusammen mit den Ratsgremien nach einer mit dem historischen Stadtbild vereinbaren Lösung suchen. Eine Idee der CDU: größere, in die Erde versenkte Sammler. Zudem regt die Fraktion an, dass die Entsorgungsbetriebe EBS die Zuständigkeit für die Leerung öffentlicher Mülleimer vom Baubetriebshof übernehmen. Seiler erinnert auf Anfrage an ihre Begründung, dass die größeren Tonnen unumgänglich seien, weil die Maximilianstraße während des verkaufsoffenen Sonntags nicht von Reinigungswagen befahren werden könne. Der Bau versenkbarer Behälter werde durch Leitungen und den Speyerbach im Untergrund behindert. Ihr Dezernat überarbeite derzeit „das Thema Müll generell“. Laut Seiler sind die neuen Mülleimer von Verwaltungsmitarbeitern aus zwei Dezernaten von OB Hansjörg Eger (CDU) ausgewählt worden. Mit einer Pressemitteilung haben sich gestern auch die Speyerer Jusos in den OB-Wahlkampf eingeschaltet: Dieser habe zuletzt „sehr unschöne Konturen angenommen“. Sie sehen überdurchschnittlich oft Seiler als Ziel von Anschuldigungen im Internet, für die sie teils die CDU verantwortlich machen. Sie fordern eine „Rückkehr zur Sachlichkeit“.

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