Speyer Ukraine: Städtischer Spendentopf fast leer

Für die Ukraine: Spendenaktion im März auf dem Festplatz. Weitere Hilfsgüter wurden gekauft.
Für die Ukraine: Spendenaktion im März auf dem Festplatz. Weitere Hilfsgüter wurden gekauft.

„Speyer hilft“ – das hat in der Corona-Zeit funktioniert, und nach diesem Prinzip ist auch für die Flüchtlingshilfe 2015 sowie 2022 großzügig gespendet worden. Jetzt teilt die Stadtverwaltung mit: „Spendenmittel für Geflüchtete aus der Ukraine fast aufgebraucht“. Bedarf bestehe jedoch weiterhin.

Anfang März hatte die Stadtverwaltung die Bevölkerung zu Spenden speziell für die aus der Ukraine geflüchteten Menschen aufgerufen, die durch die Stadt Speyer mit Wohnraum versorgt werden. „Die Resonanz war außergewöhnlich groß“, so die Einschätzung im Rathaus. Bis vorige Woche hätten Privatpersonen und Firmen aus Speyer und der Umgebung rund 88.000 Euro gespendet.

„Das ist ein überwältigender Spendenstand, für den wir uns von Herzen bei all jenen bedanken möchten, die daran beteiligt waren“, wird Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD) zitiert. Das Geld habe es der Stadt ermöglicht, schnell „auf die sich täglich verschärfende Situation und die Bedürfnisse der Geflüchteten zu reagieren“. So sei unter anderem die Unterbringung der 39 Menschen, die Anfang März kurzfristig und ohne lange Planungsphase von den Firmen Gabis und Wydra an der polnisch-ukrainischen Grenzen abgeholt und nach Speyer gebracht wurden, in der Jugendherberge finanziert worden. „Damit konnte die Zeit bis zu deren Umzug in die Gemeinschaftsunterkunft im Birkenweg, die erst wieder hergerichtet und ausgestattet werden musste, überbrückt werden“, erklärt die Verwaltung.

Auch die Beschaffung der dafür dringend benötigten Möbel, Elektrogeräte oder Wohntextilien sei dank der Spendenmittel möglich gewesen. „In einem weiteren Schritt werden für den Birkenweg nun noch Spielgeräte für die dort untergebrachten Kinder beschafft“, kündigt die Stadt an. Das bedeute allerdings, dass 88.000 Euro fast aufgebraucht seien. In Speyer seien aktuell 350 Personen aus der Ukraine als Geflüchtete registriert; 98 davon lebten momentan in städtischen Gemeinschaftsunterkünften.

Bürgermeisterin Monika Kabs (CDU) rechnet mit weiterem Hilfsbedarf: „Da leider keine Entspannung der Kriegssituation in der Ukraine in Sicht ist, ist damit zu rechnen, dass weitere Geflüchtete in Speyer Schutz suchen werden. Wie bereits angekündigt, arbeiten wir daher parallel an weiteren Unterbringungskapazitäten im früheren Stiftungskrankenhaus in der Spitalgasse. Auch hierfür werden wieder zahlreiche Ausstattungsgegenstände beschafft werden müssen.“ Sie ruft die Bevölkerung zu weiteren Spenden auf und berichtet von großer Dankbarkeit der Empfänger.

Die Stadt hatte Ende der vergangenen Woche ihrer Mitteilung zufolge gut 80.800 Euro aus dem Spendenbetrag ausgegeben und schlüsselt diese so auf: 17.100 Euro seien auf Unterkunftskosten entfallen, 21.157 Euro auf den Elektrogeräte-Kauf, 42.131 auf die Beschaffung von Mobiliar und Wohntextilien. Helfereinsätze seien mit 453 Euro vergütet worden.

Spendenkonto

Stadt Speyer, IBAN: DE20 545 500 100 000 001 586, BIC: LUHSDE6AXXX, Verwendung: „Hilfe für Ukraine 31300-3794200“

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