Speyer Tuberkulose: Kinder nicht mit Erreger infiziert

WALDSEE. Keines der 100 Kinder der Kindertagesstätte St. Martin in Waldsee hat sich mit dem Tuberkulose-Erreger infiziert. Das ist das Ergebnis einer zweiten Untersuchungs-Reihe. Bei einem jungen Mann aus dem Iran, der Ende Juli, Anfang August als Praktikant in der Kita war, war Mitte August eine offene Lungentuberkulose festgestellt worden. Daraufhin wurden die Kita-Kinder, das Personal und Menschen aus seiner Umgebung auf den Erreger getestet.

Die Untersuchungen auf den Erreger Mycobacterium tuberculosis erfolgten zweimal, weil so eine vorbestehende Infektion von einer frischen Infektion unterschieden werden kann. Nun ist die zweite Untersuchungs-Reihe abgeschlossen, Kita-Kinder, Erzieherinnen und Hauswirtschaftskräfte haben sich laut Kreisverwaltung nicht angesteckt. Allerdings sei bei einem Mann aus dem Umfeld des 17-jährigen Iraners beim zweiten Test festgestellt worden, dass er sich mit dem Erreger infiziert habe, sagte Kreisverwaltungssprecher Stefan Kopf gestern auf RHEINPFALZ-Anfrage: „Bei ihm war der erste Test negativ, der zweite war positiv.“ Der Mann müsse sich in Behandlung eines Lungenfacharztes begeben, der dann entscheide, ob und wenn ja, wie er behandelt werden soll: „Da ist nichts ausgebrochen. Der Test sagt nur, dass dieser junge Mann mit dem Erreger in Kontakt kam“, ordnet Kopf ein. Wie berichtet, waren im September bereits zwei weitere Männer aus dem Umfeld des jungen Iraners positiv getestet worden und in ärztlicher Behandlung. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts ist rund ein Drittel der Weltbevölkerung mit dem Tuberkulose-Erreger infiziert, nur fünf bis zehn Prozent dieser Menschen bedürfen irgendwann tatsächlich einer Behandlung. Zwischen 17. August und 17. Oktober sind fünf Tuberkulose-Fälle im Kreis gemeldet worden. |snr

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