Speyer Speyerer referiert: „Plötzlich im Stasiknast“

Lutz Pörner
Lutz Pörner

2020 hatte der Speyerer Lutz Pörner der RHEINPFALZ über seine Verhaftung durch die Stasi, den gefürchteten Sicherheitsdienst der damaligen DDR, berichtet. Daraus hat sich eine Vortragsreihe entwickelt, für die er nun auch in Ludwigshafen gastiert.

„Und plötzlich war ich im Stasiknast!“ So ist Lutz Pörners Vortrag am Samstag, 2. März, 18 Uhr, in der Gasstätte „Reiterstübchen“ in der Semmelweisstraße 2 in Ludwigshafen-Oggersheim überschrieben. Er sei bereits in anderen Bundesländern damit aufgetreten und habe immer gute Resonanz erhalten, berichtet Pörner. „Ich will das in Zukunft auch gerne in Speyer machen“, kündigt der Chemikant an. Er denke an eine Veranstaltung anlässlich des 35. Jahrestags des Mauerfalls vom 9. November 1989.

In Oggersheim sei bei freiem Eintritt ein rund 90-minütiger Vortrag mit Möglichkeit zu Fragen und zur Diskussion geplant. Er werde darüber hinaus in Zukunft auch als Referent bei Demokratie-Seminaren der Gewerkschaft IG BCE tätig sein, berichtet Pörner. Er habe dafür eine Ausbildung durchlaufen und sei für Veranstaltungen in den drei Bildungshäusern der Gewerkschaft eingeplant.

Pörner wuchs in Herrnhut in der sächsischen Oberlausitz auf. Er weigerte sich als junger Mann in der DDR, in die Einheitspartei SED einzutreten. Sein später gereifter Plan, sich über die damalige Tschechoslowakei nach Bayern abzusetzen, flog 1987 auf: Der 20-Jährige und seine Mitstreiter wurden verhaftet und mussten sieben Wochen im Dresdner Stasi-Gefängnis verbringen, bevor Pörner von der damaligen Bundesrepublik freigekauft wurde. Die Haftzeit sei so detailliert dokumentiert worden wie nichts anderes in seinem Leben – das wisse er, seit er 1998 Kenntnis über den Inhalt seiner Stasi-Akte erlangt habe, berichtet der heute 56-Jährige. Auch diese werde ein Thema beim Auftritt im „Reiterstübchen“ sein.

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