Speyer Oberkichenrat: Zukunft der Kitas wichtigstes Thema

Frisch gewählt: Markus Jäckle im November 2022.
Frisch gewählt: Markus Jäckle im November 2022.

Seit 100 Tagen im Amt ist Markus Jäckle als Oberkirchenrat der Evangelischen Kirche der Pfalz. „Wir müssen Prioritäten setzen, es wird wehtun“, kündigt der frühere Speyerer Dekan nun für die Zukunft an. Die Kirche werde künftig nicht mehr „alles machen können“, ist der 56-jährige Theologe überzeugt. Mitgliederschwund und knapper werdende Ressourcen würden dazu führen. Deshalb werde sich die Kirche auf das beschränken müssen, was ihr wichtig sei – und sich auch von Aufgaben trennen. Kirche müsse vieles neu denken und sich mehr öffnen, sagt Jäckle.

Zum Jahresende soll ein „Priorisierungsprozess“ starten, über den die Landessynode entscheiden soll. Auf dem Prüfstand steht bereits der Gebäudebestand: Nicht alle Räume seien zu halten. Andere könnten anders genutzt werden, etwa für karitative Projekte der Kirchengemeinden. Die Zukunft der Kitas in kirchlicher Trägerschaft ist für den Oberkirchenrat das „Thema Nummer eins“.

Finanzierung der Kitas weiter unklar

An ihren 250 Kitas in der Pfalz und Saarpfalz wolle die Landeskirche festhalten. Voraussetzung sei aber eine auskömmliche Refinanzierung der Kita-Arbeit durch die Kommunen. Auch zwei Jahre nach Inkrafttreten des neuen rheinland-pfälzischen Kita-Gesetzes sei für die Kirchen deren zukünftige Finanzierung unklar. Das Gerangel um die Kita-Kosten veranschaulicht nach den Worten Jäckles auch den schwindenden Stellenwert von Kirche. Vielen Menschen sei nicht mehr bewusst, was diese für die Gemeinschaft leiste.

Lesen Sie auch: Warum sich die Dekanswahl zur Nachfolge von Jäckle verzögert

x