Speyer Neues Konzept noch in diesem Jahr

Zuerst: Bestandsaufnahme, dann genaue Ausarbeitung, betont Dezernentin Seiler.
Zuerst: Bestandsaufnahme, dann genaue Ausarbeitung, betont Dezernentin Seiler.

Die Friedhofsverwaltung arbeitet mit Hochdruck am neuen Konzept für das 19 Hektar große Gelände. Dessen Präsentation kündigte Standesamtsleiter Hartmut Jossé gestern Abend in der Sitzung der Arbeitsgruppe Friedhofsentwicklung für das dritte Quartal dieses Jahres an. Die notwendigen Mittel und der Personalbedarf sollen rechtzeitig in den Haushalts- und Stellenplan 2019 eingehen.

Im Oktober wurde der Arbeitsgruppe ein erster Entwurf der Konzeption mit Inhaltsverzeichnis vorgelegt. Seither sei intern einiges passiert. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, den Friedhof in Kleinarbeit zu vermessen“, sagte Jossé. Täglich seien Friedhofsverwalter Wolfgang Tyroller und sein Vorarbeiter Andy Englert dazu auf dem Areal unterwegs. In einem ersten Schritt sollen die verschiedenen Pflegestufen auf dem Friedhof festgehalten werden. „Wir wollen das Konzept mit Quadratmetern belegen, damit wir erkennen, wie viel Personalbedarf notwendig ist, um die Grünflächen entsprechend zu pflegen“, führte Jossé aus. Walter Feiniler (SPD) betonte, es sei wichtig, die Bereiche Grünpflege und Bestattungswesen personell zu trennen. Wie weiter vorgegangen wird, soll erst beraten werden, entgegnete Dezernentin Stefanie Seiler (SPD). „Jetzt ist erst einmal die Bestandsaufnahme wichtig.“ Letztendlich solle jeder Mitarbeiter in allen Bereichen einsetzbar sein, fügte Jossé an. In dem Zusammenhang informierte Seiler über die einstimmig beschlossene Integration behinderter Menschen in die Arbeit auf dem Friedhof. Frustriert zeigte sie sich über die Schieflage, in die das Thema durch die Diskussion im Stadtrat geraten sei (wir berichteten). Irmgard Münch-Weinmann (B90/Die Grünen) wiederholte ihre Forderung nach einer pädagogischen Betreuung der Menschen. Oberbürgermeister Hansjörg Eger (CDU) ergänzte: „Es geht nicht um das Ob, sondern um das Wie hinsichtlich des Personalschlüssels.“ Seiler zeigte sich offen für Gespräche mit Sozialdezernentin Monika Kabs (CDU). Feiniler wies des Weiteren auf die in seinen Augen nicht mehr zeitgemäße Trauerhalle hin, die nicht genug Menschen fasse. Jossé rechnete vor, dass in nahezu 85 Prozent der Fälle nicht mehr als 20 Trauergäste vor Ort seien. Nur bei großen Beisetzungen erreiche die Halle mit ihren 130 Sitzplätzen die Kapazitätsgrenze. Mit dieser Statistik im Blick sei es schwierig, die Halle umzurüsten, erläuterte Jossé. Positiv nahm die Arbeitsgruppe die geplante Wildbienenwiese auf, die am Eingang Landwehrstraße/Ecke Brunckstraße umgesetzt werden soll. Fünf Mädchen werden sich am Girl`s Day mit Unterstützung der Speyerer Bieneninitiative und dem Friedhofsteam um die Wiese kümmern. Es wurde erneut auf den Tag des Friedhofs am 14. April hingewiesen, der nach 15 Jahren wieder belebt wird. An diesem Tag sollen auch Infozettel zu den 13 verschiedenen Grabformen aufgelegt sein, kündigte Jossé an.

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