Speyer In zwei Jahren zweimal aufsteigen

DUDENHOFEN. Jahrelang war die Damenmannschaft des FV Dudenhofen das Aushängeschild der Region. Vor wenigen Jahren machten die Dudenhofenerinnen mit dem FV Berghausen gemeinsame Sache. Die Zusammenarbeit scheiterte. Beim FVD gab’s keinen Frauenfußball mehr. Das soll sich mit der kommenden Saison wieder ändern.

„Wir alle wollen wieder eine Damenmannschaft“, sagte Vorsitzender Roland Klaus (60) im Gespräch mit der RHEINPFALZ: „Das ist unsere Philosophie. Ich will den Verein voranbringen, immer weiter, immer weiter. Stillstand bedeutet Rückschritt.“ Vor drei Wochen habe sich Selina Liotta, eine Südwestauswahlspielerin, die mit den männlichen A-Junioren im Spargeldorf trainiert, an Vorstandsmitglied Jürgen Hook vom Jugendförderverein (JFV) Ganerb 12 zwecks Gründung eines neues Teams gewandt, teilte FVD-Chef Klaus mit. Dann ging alles ganz schnell. Als Trainer gewann der Verein Markus Eggert (46). Der Altriper betreute bis Ende der vergangenen Runde über fünf Jahre die Mädchen der Spielgemeinschaft Arminia Ludwigshafen/TuS Altrip von den E- bis zu den C-Juniorinnen. Über seine Tochter, die mittlerweile in Dudenhofen kickt, kam er ins Spargeldorf. Coach Eggert bringt eine Philosophie mit: „Ich möchte eine spielstarke Mannschaft, keine Einzelkämpferinnen. Ich möchte die Flügel besetzen, keine Rudelbildung. Wer besser postiert ist, soll den Ball bekommen.“ Als Spielleiter macht Michael Weltner mit. Der 53-jährige Harthausener gehört mit seiner Frau Gaby dem Wirtschaftsausschuss des JFV an. Sohn Philipp schnürt für die zweite Mannschaft der Gelb-Schwarzen in der Kreisliga die Schuhe. Eggert nannte einen weiteren Grund für eine neue Frauenmannschaft: „Wir wollen unseren Mädchen eine Perspektive bieten.“ Denn über 30 Nachwuchskickerinnen gehen im Klub erfolgreich auf Torejagd. Die D-Jugend (Jahrgänge 2002/03) führt die Tabelle an. Die ältere Altersklasse C (2000/01) belegt Platz zwei. Jochen Kaiser (35) kümmert sich als Teammanager um sie. „Wir möchten nicht, dass uns Jugendmannschaften abgeworben werden“, fügte Weltner hinzu. Die Verantwortlichen gehen davon aus, 18 Akteure für ihre neue Auswahl zu brauchen. 17 aktuelle Vereinsspielerinnen befänden sich auf einer Liste. Bei einem ersten Treffen im Klubheim an der Iggelheimer Straße erkundigten sich ein Großteil von ihnen in der vergangenen Woche nach den Trainingsbedingungen und Umkleidemöglichkeiten. Unter den Interessentinnen seien ehemalige Dudenhofenerinnen, aber auch eine Fußballerin aus Kaiserslautern. Ein Sponsor habe bereits die Spende eines Trikotsatzes (15 Stück) und eines Balles zugesagt. Der FV plant, auch B-Juniorinnen ab dem Jahrgang 1999 einzusetzen. Dennoch soll für diese auch ein eigenes Team gemeldet werden. „Wir wollen in den nächsten zwei Jahren zweimal aufsteigen“, kündigte Klaus an: „Wir machen Leistungssport und sind kein Kindergarten.“ Normalerweise starten die Dudenhofener als neue Mannschaft in der untersten Klasse, derzeit die Bezirksliga. Sie liebäugeln aber damit, sofort in der Landesliga zu beginnen, falls ein Platz frei werde und kein anderer Verein Interesse zeige, aufzurücken. Das wollten auch die Spielerinnen. In der zweituntersten Klasse laufen derzeit aus der Region FV Berghausen, ASV Waldsee sowie die zweite Mannschaft von Verbandsliga-Spitzenreiter FC Speyer 09 auf. Schwierigkeiten aufgrund zu weniger Trainingsplätze wie in der Vergangenheit für die dann rund 25 Mannschaften erwartet Klaus nicht. Durch die Zusammenarbeit im Jugendbereich mit FV Hanhofen und Harthausen stünden sechs Felder zur Verfügung. Jetzt wartet die Abteilung auf die endgültigen Zusagen der Kandidatinnen. Diese sollen sich bis Montag, 22. Dezember, erklären. Der Vorsitzende: „Wir brauchen Planungssicherheit.“

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