Speyer Im direkten Vergleich

Die Qual der Wahl hat der Speyerer Wähler zwischen acht Parteien und Gruppierungen. 44 Kreuzchen kann er maximal auf dem Wahlzettel machen. So viele Sitze hat das Stadtparlament. Entgegen der Annahme auch professioneller Beobachter der politischen Szene in Speyer bereichert keine neue Partei das Tableau in der Domstadt. Mit SPD, CDU, Grünen, Speyerer Wählergruppe (SWG), Bürgergemeinschaft Speyer (BGS), FDP, Republikanern und der Partei „Die Linke“ treten alle die Gruppierungen an, die auch im derzeitigen Stadtrat seit 2009 schon Entscheidungen für Speyer treffen. Auch was die Spitzenkandidaten der Listen anbetrifft, müssen sich die Wähler nicht wirklich groß umstellen. Bei CDU (Gottfried Jung, 62), SWG (Martin Roßkopf, 57), BGS (Claus Ableiter, 51) und den Linken (Wolfgang Förster, 55) sind die alten auch die neuen Nummern eins. Immerhin: mit Angelika Wöhlert und Elke Sommermeyer folgen bei CDU und SWG Frauen direkt danach. Bündnis 90/Die Grünen, die SPD und die Republikaner bieten zwar Personalwechsel auf Position eins, aber keine neuen Gesichter an: Irmgard Münch-Weinmann folgt auf Johannes Jaberg, der im Verlauf der zuende gehenden Legislaturperiode noch für die Grünen das Stadthaus als Oberbürgermeister erobern wollte. Münch-Weinmann liefert den „gendergerechten“ Ausgleich zwischen Männlein und Weiblein auf der Listen-Pole-Position. Eine Frauenhand führt auch die Genossen in den Kampf und Platz und Sitze. Stefanie Seiler (30) ist die jüngste Spitzenkandidatin und der Shooting-Star auf dem politischen Parkett in der Stadt. Während der aktuellen Kommunalwahlperiode von 2009 bis 2014 hat sie in ihrer Partei Karriere gemacht. Aus der Juso-Vorsitzenden wurde die Stadtverbands- und stellvertretende Fraktionsvorsitzende hinter Walter Feiniler. Dieser steht auf Platz zwei und rückt 2015 auf den Stuhl von Friederike Ebli im Mainzer Landtag nach. Markus Wintterle, zusammen mit Feiniler vor fünf Jahren das Spitzen-Tandem der Domstadt-Genossen und 2010 sogar OB-Kandidat, hat sich inzwischen aus der vordersten Linie der Politik zurückgezogen. Seiler und Münch-Weinmann sind die einzigen Platz-eins-Kandidatinnen auf acht Listen. Bei den Republikanern tauscht lediglich Alois Röbosch mit dem neuen Spitzenkandidaten Klaus Neubauer die Ränge. Für einen totalen Generationswechsel stehen nur die Liberalen: Mit Dennis Peterhans (36) auf Platz eins, Mike Oehlmann (36, Platz 2) und Anna Grohmann (31, Platz 3) stehen drei neue Namen an der Spitze. Nach internen Zerwürfnissen in den vergangenen Jahren tritt bei der FDP mit Hans-Dieter Jakumeit und dem ehrenamtlichen Beigeordneten Wolf Böhm eine Generation ab. Spannend ist neben dem Abschneiden der Listen die Frage, welche Bündnisse aufgrund des Auszählungsergebnisses am Tag danach geschmiedet werden können oder sogar müssen. Wer auch immer in den „neuen“ Rat einzieht, viele bisherige Themen bleiben auf dem Tisch. Als da vor allem wären: Sparen, Wohnungsbau, Verkehr, Asylbewerber, Wirtschaft, Konversion, Schule, Kita, Senioren. Die wichtigsten Positionen dokumentieren wir auf

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