Speyer „Ich bin nicht nur die Leiche“

91-78942205.jpg

Ludwigshafen. Wenn am Sonntag um 20.15 Uhr die Ludwigshafener „Tatort“-Folge „Du gehörst mir“ ausgestrahlt wird, schaut einer besonders aufmerksam zu: Luca Riemenschneider. Der 22-jährige Altriper, der in Mannheim gerade seinen Bachelor in BWL macht, spielt einen Bodybuilder, der ermordet wird. Über seine Erfahrungen am Set hat Nicole Sperk mit ihm gesprochen.

Herr Riemenschneider, als Leiche dürften Sie ja im „Tatort“ einen kurzen Auftritt gehabt haben?

Ich bin nicht nur die Leiche. Eigentlich bin ich sogar gar nicht die Leiche – die wird von einer Puppe dargestellt. Weil sie angezündet wird und verbrannt aussehen soll, wäre das sonst zu viel Aufwand gewesen. Welche Rolle haben Sie also? Ich spiele den Bodybuilder Tarim Kosic, der in Rückblenden vorkommt. Es ist zwar nur eine Nebenrolle, aber eine entscheidende für die Geschichte. Das ist ein Anabolika-Dealer, der verdächtigt wird, eine Frau vergewaltigt zu haben. Von einem Sympathieträger kann man nicht gerade sprechen … Ich habe auch darüber nachgedacht: Willst du so was überhaupt spielen? Aber ich habe es als Herausforderung gesehen. Außerdem muss man sich als Schauspieler auch in schwierige Rollen hineindenken können. Wie kamen Sie zu der Rolle? Ein Bekannter von mir hat erzählt, dass seine Exfreundin beim SWR arbeitet und dort ein junger Mann gesucht wird, der körperlich trainiert ist. Ich gehe seit fünf, sechs Jahren ins Fitness-Studio. Nachdem ich ein paar Bilder von mir geschickt hatte und zum Casting in Baden-Baden war, nahm alles seinen Lauf. Im Juni 2015 waren die Dreharbeiten in Ludwigshafen. Wie haben Sie sich darauf vorbereitet? Nachdem ich das Drehbuch bekommen hatte, habe ich ein bisschen geübt. Es hat gut geklappt und sehr viel Spaß gemacht. Der Regisseur Roland „Suso“ Richter war sehr sympathisch und freundlich. Ulrike Folkerts auch, mit der konnte ich an einem Drehtag kurz sprechen. Hatten Sie vorher schon „Tatort“ geguckt? Eher nicht so. Aber ich habe mir die letzten Folgen aus Ludwigshafen angeschaut. Haben Sie jetzt, um im Bild zu bleiben, Blut geleckt? Ich würde gern wieder als Schauspieler arbeiten und versuche, am Ball zu bleiben. Geplant ist noch nichts. Aber ich bin beim SWR in der Kartei. Sie wollen sich melden, wenn sie wieder eine Rolle haben, die zu mir passt. Aber Sie setzen nicht auf eine Filmkarriere? (Lacht.) Mal schauen, wie es weitergeht. Momentan habe ich geplant, in Mannheim meinen Abschluss in Management zu machen. Wo werden Sie am Sonntag gucken? Wahrscheinlich mit Freunden im „Capitol“ in Limburgerhof.

x