Speyer „Halten an Einkaufsnacht fest“

Rund 50 Geschäfte und Gastronomiebetriebe haben bis jetzt für die „Lange Nacht der Titanic“ zugesagt, weitere sollen folgen. Die Akquise laufe noch, sagte Susanne Schilz, Sprecherin des Historischen Museums, auf Anfrage der RHEINPFALZ.

Wie berichtet, machen das Ausstellungshaus und die Einzelhändler der Leistungsgemeinschaft (LG) „Das Herz Speyers“ gemeinsame Sache: Am Freitag, 12. Juni, ist in der Innenstadt Einkaufen bis 22 Uhr möglich, das Museum öffnet die „Titanic-Ausstellung“ bis 24 Uhr. Trotz Kritik wollen beide an dem Projekt festhalten. Geschäfte mit Schaufensterdeko im Look der Titanic-Jahre, Restaurants, die Gerichte auftischen, die auf dem Ozeanriese serviert wurden, dazwischen Kunden, Neugierige und Museumsbesucher. Die Beteiligten seien noch am Planen, welche Aktionen sie anbieten, erläutert die Museumssprecherin. Diskutiert würde auch, ob sich benachbarte Geschäfte dafür zusammenschließen. Klaus-Peter Regler, Vorsitzender der LG und Kaufhof-Filialleiter, lobt die Zusammenarbeit mit Museum, Einzelhandelsverband sowie dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga). „So eine Verbindung ist einmalig, da läuft eine ganze Menge. Viele Geschäftsinhaber sind begeistert“, sagt er. Laut Regler hat die LG die Kritik von Stefan Bosslet diskutiert. Der Optiker aus der Gilgenstraße hatte seine Teilnahme abgesagt und gefordert, angesichts der aktuellen Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer vom Titel „Lange Nacht der Titanic“ abzurücken. Der große LG-Vorstandskreis konnte die Kritik nicht teilen, so Regler. Es gehe bei der Aktion nicht darum, Katastrophen zu beschönigen. Den Zusammenhang zwischen dem Titanic-Untergang und der Flüchtlingskatastrophe nennt Regler konstruiert. Was Menschen an der Titanic fasziniere, seien die Schicksale, die Technik und die Verquickung unglücklicher Umstände, die zur Katastrophe führten. Museumssprecherin Schilz: „Wir wollen an der Projektidee für Speyer festhalten, aber wir behalten die Titanic-Opfer im Gedächtnis.“ (yvw)

x