Speyer Güterzüge rollen weiter in Baden

Die Anwohner der Bahnlinie Germersheim-Wörth sollen weiter ruhig schlafen: Die „Kleine Pfalzlösung“ ist voraussichtlich vom Tisch, so Landrat Fritz Brechtel (CDU). Die Hintergründe der Entscheidung liegen aber weiter im Dunkeln, die Öffentlichkeit bleibt ausgeschlossen.

Beim ICE-Forum der Metropolregion Rhein-Neckar am Donnerstag in Mannheim stellte Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU) vom Bundesministerium für Verkehr die Endergebnisse der „Verkehrlichen Konzeption für den Eisenbahnkorridor Mittelrheinachse – Rhein/Main – Rhein/Neckar – Karlsruhe“ (Korridorstudie) vor. Dies teilte die Kreisverwaltung gestern mit. Neben Vertretern des Bundesverkehrsministeriums waren auch die drei mit der Studie beauftragten Gutachterbüros sowie Vertreter der Bahn dabei. Zur Sitzung eingeladen waren die Mitglieder des Planungsausschusses des Verbandes Region Rhein-Neckar. Aus dem Landkreis Germersheim nahmen Landrat Fritz Brechtel (CDU), Germersheims Bürgermeister Marcus Schaile (CDU) und der Jockgrimer Verbandsbürgermeister Uwe Schwind (SPD) teil. Die Sitzung war nicht öffentlich. Zur Aufnahme des ICE- und Güterzugverkehrs befürworten die vom Bundesministerium beauftragten Gutachter eine rechtsrheinische Neubaustrecke zwischen Frankfurt und Mannheim, die tagsüber vom Personenfernverkehr und nachts vom Güterverkehr genutzt wird, so die Kreisverwaltung. Diese Strecke soll mehrgleisig nach Karlsruhe und weiter nach Süden geführt werden. Zwischen Graben-Neudorf und Karlsruhe sowie zwischen Karlsruhe und Durmersheim soll ebenfalls die bestehende Güterverkehrsstrecke ausgebaut werden. Bei den linksrheinischen Streckenvorschlägen („Große Pfalzlösung“, „Kleine Pfalzlösung“) kamen laut Kreisverwaltung die Gutachter zu dem Ergebnis, dass diese Vorschläge nicht weiterverfolgt werden sollen. Begründung: die Probleme des Schienengüterverkehrs und des Schienenpersonenverkehrs könnten höchstens teilweise gelöst werden. Zudem lasse der bestehende Engpass auf der Eisenbahnbrücke über den Rhein bei Karlsruhe nur einen begrenzten Zuwachs zu. Daher werde sowohl für die „Große“ als auch für die „Kleine Pfalzlösung“ keine Umsetzung empfohlen. Staatssekretär Ferlemann habe gesagt, dass die linksrheinischen Vorschläge voraussichtlich nicht in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden und damit vom Tisch seien, informierte die Kreisverwaltung. Auch als mögliche Zwischenlösung, falls die rechtsrheinische Strecke sich verzögern würde, seien die linksrheinischen Strecken nicht vorgesehen. Für die rechtsrheinische Strecke gebe es aber noch keine konkreten durchgängigen Trassenvorschläge. Auch der Ausbau der Dammerstocker Kurve bei Karlsruhe mache damit keinen Sinn. Entscheiden würde der Bund, die Bahn könne der Politik allenfalls Ratschläge geben.

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