Speyer Farbintensiver Aufbruch zu neuen Ufern

91-84049300.jpg

Der Speyerer Künstler Klaus Fresenius hat seine „Menschenbilder“ weiter entwickelt. In der gleichnamigen Ausstellung, die er heute zur „Kult(o)urnacht“ in der Speyerer Auferstehungskirche eröffnet, zeigt Fresenius 22 Arbeiten, die in diesem Jahr entstanden sind, und – im Vergleich dazu – elf Bilder aus vergangenen Jahren.

Der Mensch ist und bleibt das Hauptthema des Künstlers. Ihn in der Bewegung festzuhalten, ist für Fresenius Antrieb und Genuss. Der Tusche hat er in den neuen Arbeiten Farbe hinzugefügt. „Ich bin in meinem neuen Atelier gut angekommen“, sagt er. Das drücken auch seine Bilder aus. Vollkommen reagieren seine Figuren auf den bewegt angelegten Farbgrund. Mit der ganzen Wucht des breiten Pinsels treffen die jüngsten besonders farbintensiven Werke den Blick des Betrachters. Dunkle Töne durchdringen die Gesamtansicht. Ob figürlich oder abstrakt: Fresenius gelingt elegante Harmonie in jeder Form. Aus Florida hat er im Januar die Sonne mitgenommen. Sie umgibt die Menschengruppe, die der Künstler im Februar über die Leinwand bewegt hat. „Unterwegs“ hat er das Bild genannt, das von selbst gewähltem Aufbruch hin zu neuen Ufern erzählt. Papier, Karton, Kupferplatte oder Leinwand sind optimale Malgründe für Fresenius, Tusche und Aquarellfarben sein Handwerkszeug. Farben sind neu gemischt. Mit dick aufgetragener oder stark verdünnter Tusche erreicht er Nuancen von tiefem Schwarz bis zartem Grau. Fresenius malt ohne Konzept und Skizze unmittelbar aus der Seele heraus. Im zweiten Arbeitsgang entstehen markante Tusche-Figuren, filigrane Paare oder konturenreiche Menschengruppen, die sich leicht und luftig aufeinander zu oder miteinander bewegen. Auch die Bilder, die das Figürliche nur andeuten, bleiben ausdrucksstark in ihrer Wirkung. Mit den ersten „Menschenbildern“ aus den 60er Jahren hatte Fresenius den Grundstein für seine künstlerische Auseinandersetzung gelegt. Bis heute erhält der Mensch seine malerische Aufmerksamkeit. Zur Bekräftigung dieser Philosophie liest er heute Abend aus seinen „Schriftbüchern“. Ausstellung —Zu sehen in der Speyerer Auferstehungskirche vom 20. bis zum 26. Mai, samstags, 15 bis 18 Uhr, sonntags, 12 bis 18 Uhr, dienstags und mittwochs, 15 bis 18 Uhr, sowie donnerstags, 11 bis 18 Uhr — Eröffnung heute, 19 Uhr (Musik: Wolfgang Schuster)

x