Speyer Entweihung katholischer Kirchen

Die Kirche St. Ludwig wird derzeit noch nicht profaniert, sprich entweiht, wie das Bistum auf Anfrage mitteilt. Derzeit laufe das Ausschreibungs- und Verkaufsverfahren. „Wenn beispielsweise eine andere christliche Konfession die Kirche übernehmen wollte, würde man keine Profanierung vornehmen“, erläutert Bistums-Sprecher Markus Herr. Im Gegensatz zu den Protestanten entweihen die Katholiken ein Kirchengebäude, weil sie es auch segnen. Bei der Weihe einer katholischen Kirche wird dort zum ersten Mal Gottesdienst gefeiert. Nach und nach werden unter anderen Ambo und Altar ihrer Funktion übergeben. In jeder Kirche wird im Tabernakel, dem kostbar gestalteten Schrank, etwas von dem im Gottesdienst gewandelten Brot (Hostien) aufbewahrt für Besuche bei Kranken. So wie der Raum geweiht wird, wird er auch wieder entweiht: mit einem Gottesdienst. In der Regel weiht und entweiht der Bischof den Raum. Der Gottesdienst wird wie jeden Sonntag bis zum Schlussgebet gefeiert. Anschließend wird das Dekret zur Profanierung verlesen. Abschließend gibt es eine feierliche Prozession, in der die wichtigsten Dinge aus der Kirche getragen werden. Dazu zählen die Statue des Kirchenpatrons, Andachtsbilder, Reliquien und die Hostien. Wenn alle Hostien aus dem Tabernakel entnommen wurden, löscht der Bischof das „ewige Licht“. Dieses dauerhaft brennende Licht symbolisiert, dass Jesus Christus in dem gewandelten Brot anwesend ist. Der Altar und seine Einzelteile dürfen nicht für profane Zwecke genutzt werden. Der Altar, der Tisch, an dem im Gedenken an das letzte Abendmahl Jesu Gottesdienst gefeiert wurde, symbolisiert die Gegenwart Jesu Christi. (ccd)

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