Speyer Einigkeit in Sachen Klimaschutz

Einstimmig haben die Mitglieder des Kreistags des Rhein-Pfalz-Kreises in der Kreistagssitzung einem Integrierten Klimaschutzkonzept zugestimmt. Das Konzept beinhaltet auch eine enge Kooperation zwischen Kreisverwaltung den Kommunen und der Metropolregion Rhein-Neckar. Eine Erkenntnis der vorangegangenen Untersuchung: „Wir stehen nicht so gut da, wie wir uns das gewünscht haben“, sagte Landrat Clemens Körner (CDU) in der Sitzung.

Dies gilt vor allem in Bezug auf den Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch im Kreis. Der beträgt nämlich bei Strom 22 Prozent und bei Wärmeenergie gerade mal zwei Prozent. Dieser Anteil sei im Falle der Stromerzeugung leicht unter dem Bundesdurchschnitt (27,8 Prozent) angesiedelt, bei der Wärmeerzeugung jedoch deutlich darunter, heißt es (im Bund: 9,9 Prozent). Erstellt worden ist das Konzept vom Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) der Hochschule Trier in Birkenfeld. Die Fachleute haben aus den Energiedaten der Gemeinden eine Art Steckbrief für den Kreis samt Energie- und CO2-Bilanz erstellt. Daneben wurden für das Konzept unter anderem Vertreter aus der Landwirtschaft und von Vereinen hinzugezogen, ebenso der Kreiswohnungsverband, aber auch eine Schulklasse aus Böhl-Iggelheim in einer „Kinderklimaschutzkonferenz“. 44 Prozent der gesamten im Rhein-Pfalz-Kreis verbrauchten Energie benötigen demnach Privathaushalte. Und: 70 Prozent der privaten Gebäude im Landkreis seien aus energetischer Sicht sanierungsbedürftig. Der Kreistag hat zudem einem Teilkonzept „Klimaschutz in eigenen Liegenschaften für den Rhein-Pfalz-Kreis“ zugestimmt, das die Transferstelle Bingen erstellt hat. Das soll als Grundlage dienen, um den weiteren Bedarf an Investitionen zur Energieeinsparung und zum Klimaschutz zu errechnen und zu planen. Dazu sind laut Kreisverwaltung 40 Gebäude untersucht worden: Schulen, Sporthallen, das Kreishaus in Ludwigshafen und die Kreisbäder etwa. Für einige der Gebäude wurden konkrete Vorschläge gemacht, wie der Ausstoß von Kohlendioxid und der Energieverbrauch zu verringern seien. In dem Klimateilschutzkonzept wird die Schaffung einer Personalstelle für einen Klimaschutzmanager im Kreis empfohlen. Dafür gibt es Zuschüsse im Rahmen der nationalen Klimainitiative. Ein solcher Manager kann wiederum einen Förderantrag für ein ausgewähltes Objekt zur energetischen Verbesserung stellen. Dafür wird in dem Konzept wegen des relativ hohen Energieverbrauchs ein Gebäude des Schulzentrums in Schifferstadt empfohlen. Die Mitglieder des Kreistags stimmten den Konzepten einhellig zu, „wohl wissend, dass wir erst am Anfang stehen“, wie Grünen-Sprecher Heinz-Peter Schneider formulierte. (umi)

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