Speyer Ein Gottesdienst für Speyers bayerisches Erbe

König Ludwig I.: einer der Wohltäter des Doms auf einer zeitgenössischen Darstellung.
König Ludwig I.: einer der Wohltäter des Doms auf einer zeitgenössischen Darstellung.

Am Donnerstag, 17. November, wird mit einem speziellen Gottesdienst der Wohltäter des Doms gedacht.

Der volle Titel des sogenannten Kapitelsamts mit Vesper am Donnerstag, 17. November, 18 Uhr, im Dom lautet: „Für die Wohltäter des Doms, die bayerischen Könige, die Förderer des Doms aus dem Dombauverein und der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer und alle, die zum Erhalt des Speyerer Doms beigetragen haben“.

Den Anstoß zu dieser Messfeier gaben laut Mitteilung des Bistums im 19. Jahrhundert die bayerischen Könige. Heute wird in dieser Messe insbesondere der verstorbenen Mitglieder des Dombauvereins und die Förderer aus den Reihen der Europäischen Stiftung gedacht. Viele von ihnen waren dem Dom lang und treu verbunden.

Kathedrale wird ausgemalt

Die Geschichte beginnt damit, dass am Morgen des 13. Juni 1843 König Ludwig I. den Dom besucht und sich stundenlang ganz allein darin aufgehalten hatte. Als er gegen Mittag den Dom verließ, sagte er dem Überlieferungen zufolge zu Bischof und Domkapitel, die ihn vor der Tür erwarteten: „Ich habe mich entschlossen, den Dom malen zu lassen.“ Die Ausmalung begann am 8. Juni 1846 mit der Darstellung Gottes im Apsisgewölbe und endete am 9. Juli 1853 mit dem Bild der Vertreibung aus dem Paradies. Am 10. September 1853 wurde dann noch das Votivbild über der Außenseite des Portals vollendet.

In der letzten Phase der Ausmalung wurden zudem neue Altäre im Dom errichtet, die vom 15. bis 17. November 1853 geweiht wurden. Zum Abschluss der dreitägigen Feier waren auch der emeritierte König Ludwig I. und der regierende König Maximilian II. anwesend. In zeitgenössischen Berichten heißt es dazu: „Im Dome umlagerten vom frühen Morgen Tausende die Beichtstühle und Altäre, um Seelentrost zu finden. Das Gotteshaus füllte sich wo möglich noch mehr als an den vorhergehenden Tagen.“

Ankündigung von der Kanzel

In dieser besonderen Atmosphäre ließ das Domkapitel durch den Domprediger Joseph von Lamezan verkünden, „dass fortan alljährlich wie heute ein feierliches Dank- und Bittamt für ihre Majestäten die Könige Ludwig und Maximilian, die hochherzigen Wohltäter des Domes, und für deren erlauchtes Haus werde gehalten“. Die übrigen Wohltäter wurden dann nach und nach hinzugefügt. In diesem Jahr steht Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer am Altar.

x