Speyer Die Suche nach dem richtigen Sport

«SPEYER.» Um herauszufinden, welche Art von Sport für Sieben- bis Zwölfjährige geeignet ist, hat sich Stefan Schmidt beim AV Speyer den Ableger der Athletikschule des Bundesverbandes Deutscher Gewichtheber (BVDG) einfallen lassen.

Dabei versuchen er als Koordinator und meist sechs Betreuer mittwochs zwischen 17.30 bis 19 Uhr in der Sporthalle der Salierschule Kindern den Weg in ihre sportliche Zukunft zu weisen. „Das muss keinesfalls Gewichtheben sein“, sagt Schmidt: „Natürlich wäre das ganz im Sinn des Athletenvereins. Aber unser Ziel ist das Hinführen zu eigentlich allen Sportarten.“ Beim Sporthallen-Besuch der RHEINPFALZ zeigt es sich: 15 Kinder haben offensichtlich jede Menge Spaß. Die Bundesliga-Heberin Christina Spindler macht zusammen mit den der Leichtathletik verbundenen Anika Donie sowie Yannick Hass vor, was Aaron, Jaron, Matthis, Steffi und die anderen eifrig nachzumachen versuchen. Carolin Wüst und Zsoltán Balázsfi junior, ebenfalls in der Gewichtheber-Bundesliga, Daniela Jantzen sowie Hebertrainer Zsoltán Balázsfi senior gehören ebenfalls zum Betreuerstab. Schmidt (48) hat eine Lizenz als Fußballtrainer und coachte früher beim FC Speyer 09. Zuvor warf er für PSV Ludwigshafen in der Oberliga Basketbälle. Beruflich ist der Speyerer als Informatiker bei der in Bad Dürkheim ansässigen Lebenshilfe tätig. Mit Frank Hinderberger und Jörg Schanninger vom AV entwickelte er auf der Grundlage der BVDG-Athletikschule ein Konzept. Da heißt es: „Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Koordination und Beweglichkeit stehen im Mittelpunkt und werden mit Spaß vermittelt. Freude am Ganzen steht sowieso ganz oben auf dem Programm, sollen die Trainingseinheiten doch nicht nur die motorischen Grundfähigkeiten trainieren, sondern Spaß an der Bewegung vermitteln.“ Es würden keine Techniken für die eine oder andere Sportart trainiert, sondern die Bewegungsfähigkeiten, die später für spezielle Techniken verschiedener Sportarten wichtig sind. Den Kindern in der Sporthalle der Salierschule scheinen derartige Überlegungen egal. Sie gehen mit sichtlich Spaß zu Werke. Ob sie später mal Gewichtheben betreiben (wie die Schmidt-Kinder Jaron und Mattis), Ringen, Boxen, Kegeln, Fuß-, Basketball oder etwas ganz anderes, kümmert sie noch nicht.