Kusel/Speyer Besondere Hochzeitsreise: Ahs, Ohs und Iahs am Domplatz

Abmarsch am Domplatz: Die Drumms (rechts) werden auf der ersten Etappe auch von jungen Fans ihres Eselhofs begleitet.
Abmarsch am Domplatz: Die Drumms (rechts) werden auf der ersten Etappe auch von jungen Fans ihres Eselhofs begleitet.

Stehen zwei Esel auf dem Speyerer Domplatz … So beginnt kein gut abgehangener Witz, sondern eine – Hochzeitsreise. Frühaufsteher durften am Sonntag das besondere Stelldichein bewundern. Zu den Grautieren gesellte sich eine bunte Personengruppe. Dann wurde gereist.

Für Silvia Drumm-Karn und Helmut Drumm ist der Bund fürs Leben nicht mit Tauchen auf den Malediven verbunden, sondern mit Eselswandern in der Pfalz. Es war ein ausdrücklicher Wunsch der Braut, berichtet der Speyerer Michael Tretter, quasi ihr Pressesprecher in der besonderen Woche. Am Sonntag, 7 Uhr, ging es mit den Eseln im Hänger aus Erdesbach im Landkreis Kusel nach Speyer. Gegen 9 Uhr folgte der Abmarsch an der Kathedrale.

Auf dem Jakobspilgerweg

Die Südroute des Pfälzischen Jakobspilgerwegs sollte es sein, hat die gebürtige Speyererin Drumm-Karn entschieden. Die erste Tagesetappe führte über rund 30 Kilometer am Rhein entlang nach Hördt. Die nächsten Tagesziele sind Herxheim-Hayna, Ilbesheim, Pleisweiler-Oberhofen, Erlenbach bei Dahn, Ludwigswinkel und Kröppen, bevor am Sonntag das Kloster Hornbach als Ziel kurz vor der französischen Grenze erreicht werden soll. Übernachtet wird in Pensionen – Honeymoon in Hayna und Hornbach. Einen Großteil des Gepäcks (und ihres eigenen Futters) tragen die wanderfreudigen und sogar bei einer Alpenüberquerung gestählten Esel Lola und Fritz. Auch Hund Emil ist auf der kompletten Strecke dabei.

Bräutigam Drumm bietet in seinem Heimatort Eselswanderungen an. Michael Tretter hat daran schon begeistert teilgenommen und ebenso wie Trauzeugin Uschi Condé und Speyerer Kinder, die Drumms Eselshof kennen, die erste Etappe der Hochzeitsreise begleitet. Es sei nicht so, dass das seit 10. März 2021 verheiratete, dann aber Pandemie-bedingt erst mal nicht reisende Paar nur mit Eseln unterwegs sei, betont Tretter. Es schätze durchaus auch andere Urlaubsformen. Dass es die ganz spezielle Hochzeitsreise wurde, habe aber einen guten Grund.

Besondere Glücksbringer

„Helmut hatte eine Eselstour angeboten und dabei seine Silvia kennengelernt“, berichtet der Freund der Familie. Auch damals seien Lola und Fritz die Begleiter gewesen. „Sie sind unsere Glücksbringer“, betont der frühere Polizeibeamte Drumm. Mit den treuen Tieren sollte auch der Weg durch den Pfälzerwald kein allzu großes Problem sein. Und vor diesem Hintergrund ist dann auch der Auflauf am Domplatz, der viele Ahs, Ohs und Iahs hervorrief, gar nicht mehr so verwunderlich …

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