Speyer Augenblick der Woche: Aus die Maus

Am Dom: Turmfalke mit fetter Beute.
Am Dom: Turmfalke mit fetter Beute.

Die Maus, die der Turmfalke am Dom erbeutet hat, könnte zumindest für den Anfang sättigen. Turmfalken sind an der Kathedrale keine Seltenheit, berichtet Sven Ofer, Vogelsachverständiger des Domkapitels. Sie nisten etwa in den Gauben oberhalb der Sakristei. Auch ohne die in diesem Jahr nicht sesshaft gewordenen Uhus ist der Dom mit seinen Steinen und Höhlen Brutstätte für mehrere Vogelarten. Er lasse sich gerne überraschen, falls doch noch Uhus kämen, so Ofer. Derzeit seien ihm aber nur drei Brutpaare im Rhein-Pfalz-Kreis bekannt. Auch Wanderfalken-Nachwuchs erwarte er in diesem Jahr nicht an Speyers Kirchen, so Ofer. Exemplare dieser seltenen Art seien zwar an den Türmen der Gedächtniskirche und von St. Joseph gesichtet und in einem Fall sogar bei einer Paarung fotografiert worden, aber es sei nicht zur Brut gekommen, sagt Ofer. Fehlanzeige herrsche auch am Hochhaus der Rentenversicherung, dafür habe er aus dem Industriegebiet Süd von einer erfolgreichen Familiengründung erfahren.

Ansonsten seien er und das Domkapitel an Sichtungen interessiert, so Ofer. Bei den Uhus als besonders großem Federvieh seien dabei viele Orte denkbar. Sie brüteten theoretisch nicht nur am Weltkulturerbe: Schon ein begrüntes Flachdach sei denkbar. Auf Störungen reagieren sie aber sensibel. Das Domkapitel hatte kürzlich eine abgestürzte Drohne an der Bischofskirche gefunden und vermutet, dass deren Flug eine Brut verhindert haben könnte.

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