Römerberg Zirkusfamilie zaubert Glanz in Kinderaugen

Auf einer Wippe: Zirkuschef Gordon Probst mit einem der Ponys, die bei den Zuschauern gut ankommen.
Auf einer Wippe: Zirkuschef Gordon Probst mit einem der Ponys, die bei den Zuschauern gut ankommen.

Gordon Probst ist ein Allrounder. Muss er auch sein, denn er ist mit seinem Bruder Yves der Chef des Zirkus Probst und schlüpft in viele Rollen. Kurz vor Weihnachten durften Besucher in Römerberg Manegenluft schnuppern und erlebten, wie aus 50 Zentimetern schnell mal drei Meter werden.

Der Clown mit dem breiten Grinsen auf dem Gesicht gefällt vor allem den Jüngsten. Die sind im gesamten Zirkuszelt verteilt. Viele Plätze sind zwar frei, doch für die Premiere und bei ungastlichem Wetter ist der Schauplatz in den Rauhweiden in Heiligenstein gut besucht. Was einen wohl erwartet? Ein Programm gibt’s nicht. Klar ist: Ein kleines Team muss für große Unterhaltung sorgen.

Gerade mal ein Dutzend Artisten wechseln sich im Rampenlicht ab. Alle gehören zur Familie und zeigen, was Leistung bedeutet, um trotz Minimalbesetzung für kurzweilige Stunden zu sorgen. „Die Musik soll erklingen, die Show kann beginnen“, hören die Zuschauer von Jennifer Probst durch die Lautsprecher. Meist sind es Familien mit Kindern, die zum Auftakt gekommen sind.

Der Kartenvorverkauf, so ist an der Kasse zu erfahren, läuft einigermaßen. Eng ist es an allen Aufführungstagen nicht geworden. Wer da ist, darf sich freuen. Familiär geht es zu unter der Zirkuskuppel im warmen Zelt, in dem es nach Waffeln und Popcorn duftet. Weihnachtslieder im Pop-Stil erfüllen die kleine „Arena“, in der sich nicht nur Zwei-, sondern auch flauschige Vierbeiner mit schönen Darbietungen abwechseln.

Zuschauer mögen Ponys

Die beiden wuseligen Ponys mit ihren kurzen Beinchen und runden Bäuchen sorgen für Glanz in den Augen – und zwar bei allen. Ein mitleidiges Raunen geht durch die Reihen bei einem kleinen Ausrutscher eines Ponys, das sich schnell wieder berappelt und sich im nächsten Moment wieder mit seinem Kumpel geschickt um silberfarbene Kegel dreht.

Der Chef, der sagt, wo’s langgeht, heißt in dem Fall Gordon Probst. Er selbst ist der „Eisbrecher“ gewesen mit einer Jonglagenummer, die Respekt abnötigt. Der flotte Fünfer mit handlichen Bällen ist schon sehenswert. Mit Reifen und Keulen wird’s noch spannender, von den drei Fackeln, die sich angetrieben von Probst in rasantem Tempo durch die Luft drehen, ganz zu schweigen.

Zwischendurch wechselt der Artist das Outfit und wird zum Helfer im Hintergrund. Alle machen das so, stehen mal im Mittelpunkt und dann wieder in der zweiten Reihe. Hula Hoop, Drahtseil, Rolla Rolla – etliche Geräte kommen zum Einsatz. Und: eine Menge Clownerie. Ein Kraftakt: die Stuhlbalance, die André Hein präsentiert. Er wird dabei zum lebenden Beispiel von Körperbeherrschung und -spannung.

Witzig: das Anstandspony, das sich nur nach angemessener Verbeugung zum Zweitsprung über eine silberne Stange bewegen lässt. Wegen ihm überwindet der sympathisch-tollpatschige Clown selbst die drei Meter in die Manege, die eigentlich nur 50 Zentimeter sind. So kann das Empfinden höhenängstlicher Menschen täuschen.

Gut zwei Stunden werden die Zuschauer von der Probst-Familie, die in fünfter Generation auf Wanderschaft ist, in die zauberhafte Zirkuswelt mitgenommen – inklusive Pause. In dieser nutzen die meisten die Einladung von Jennifer Probst, sich in den Ställen umzusehen und die Tiere aus der Nähe zu erleben. Das Anstandspony ist dort großzügig und lässt sich selbst ohne Verbeugung die Nüstern kraulen.

An den Weihnachtstagen hat das Team durchgespielt. Der letzte Veranstaltungstag in diesem Jahr ist der 31. Dezember mit zwei Shows (15 und 19 Uhr). Am 1. Januar pausiert der Zirkus. Danach geht es täglich bis einschließlich 7. Januar mit jeweils einer Vorstellung um 16 Uhr weiter.  Tickets gibt’s unter 0177 4576086. Eine Stunde vor Beginn ist auch der Kartenverkauf vor Ort geöffnet.

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