Rhein-Pfalz Kreis Talent an der Geige

Mutterstadt. Paul Stauch-Erb ist erst 16 Jahre alt, aber schon eine Berühmtheit im Kreis. Beim Konzert des Collegium Musicum Ludwigshafen am Sonntagnachmittag im Pfarrer-Jakob-Fuchs-Haus hat er mit furiosem Violinenspiel begeistert.

Mit drei Jahren erhielt Paul Stauch-Erb seinen ersten Geigenunterricht an der Musikschule Speyer. 2007 gewann er den Wettbewerb „Jugend musiziert“ in der Solobewertung Geige. Mit neun bestand Stauch-Erb die Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Musik in Würzburg in die Frühförderklasse für Hochbegabte. Er wohnt in Speyer und gibt Konzerte im Kreis, bundesweit und im Ausland. Nun hatte ihn das Collegium Musicum Ludwigshafen zu einem Zusammenspiel eingeladen. Seit 1. Mai 2002 ist das Orchester ein eingetragener Verein. 35 BASF-Mitarbeiter musizieren gemeinsam unter der Leitung von Gerhard Koch. Es besteht seit 1980. Drei Stücke standen auf dem Programm. Eröffnet wurde das Konzert mit Ludwig van Beethovens Ouvertüre zum Trauerspiel Coriolan (op. 62) aus dem Jahr 1807, dessen Vorlage das gleichnamige Drama von Heinrich Joseph von Collin ist. In der intensiven, von Violinen dominierten Musik ist eine dramatische Handlung codiert: Der aus Rom verbannte Feldherr Coriolan versucht, mit anderen Feinden Roms die Stadt zu erstürmen. Erst seiner Mutter und seiner Ehefrau gelingt es, ihn davon abzuhalten. Paul Stauch-Erb hatte seinen Einsatz als Solist beim Violinkonzert in a-Moll von Johann Sebastian Bach, das die Nummer 1041 im Bach-Werke-Verzeichnis hat. Gespielt wurden die drei Sätze „Allegro moderato“, „Andante“ und „Allegro assai“. Angesichts des großen Applauses lächelte das junge Talent im schwarzen Anzug bescheiden, sagte „Es hat Ihnen wohl gefallen“ und gab die vierte Etude-Caprice des polnischen Komponisten Henri Wieniawski als Zugabe. Stauch-Erbs Spiel war geprägt von Energie und Konzentration auf der Basis von einwandfrei beherrschter Spieltechnik. Nach der Pause fand das Konzert seinen Abschluss mit Joseph Haydns Sinfonie in Es-Dur, Nr. 99, die ruhig begann (Adagio), sich dann im Tempo steigerte und schließlich in einem „Vivace“ gipfelte. Paul Stauch-Erb war nun nicht mehr Solist, sondern Teil des Orchesters. Insgesamt wurde den Zuhörern im nicht ganz gefüllten Saal ein klassisches Frühlingskonzert mit vornehmlich lebhaftem Charakter geboten. Der Eintritt war frei, die protestantische Kirchengemeinde hatte um Spenden gebeten. (apk)

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