Rhein-Pfalz Kreis Platanen und Pappeln passé

Sie sind krank und müssen weg: die Platanen am Parkplatz der FG Dannstadt.
Sie sind krank und müssen weg: die Platanen am Parkplatz der FG Dannstadt.

«Dannstadt-Schauernheim.» Auf dem Gelände der FG Dannstadt müssen elf Platanen wegen Pilzbefalls entfernt, fachgerecht entsorgt und durch sechs neue Bäume ersetzt werden. Beim SV Schauernheim sind vier Pappeln beschädigt. Eine davon muss gefällt werden, bei den übrigen drei reicht ein Kronenrückschnitt. Die Kosten für die Arbeiten in Höhe von 21.500 Euro übernimmt die Ortsgemeinde.

„Es sind immer wieder die Platanen, die uns Sorgen bereiten und Kosten verursachen. Das ist inzwischen ein Dauerbrenner“, kommentierte Ortsbürgermeister Bernd Fey (CDU) in der jüngsten Ratssitzung die Erkenntnisse aus der letzten Winterkontrolle. Dieses Mal seien die Platanen auf dem Parkplatz der FG Dannstadt in der Angelstraße betroffen, nordöstlich des Fußballplatzes. Nach Angaben der Gemeindeverwaltung sind sie von der Massariakrankheit befallen, einer Pilzinfektion. Bei den Pappeln beim SV Schauernheim hingegen lägen massive Schäden vor, aber keine Erkrankung. Nun stand die Kommune vor zwei Fragen. Sollen die Bäume bei der FG so gut und lange gepflegt werden, wie es geht, oder besser gefällt und ersetzt werden? Und: Wird die Gemeinde die Kosten für die Arbeiten übernehmen, wie es beide Vereine beantragten? Der Leiter der Bauabteilung, Bernd Ziegler, bezeichnete die erste Option bei den Platanen als kostspieligen Abschied auf Raten. Am schlechten Zustand der Bäume werde sich nichts ändern, der Pflegeaufwand jede Menge Geld kosten. Der zweiten Option würde die Kreisverwaltung als Untere Landespflegebehörde unter bestimmten Voraussetzungen zustimmen. Vor allem müsse Ersatz geschaffen werden mit Bäumen erster Ordnung, also bereits hochgewachsenen Exemplaren, um das Landschaftsbild wiederherzustellen. Außerdem sollten weniger Bäume angepflanzt werden, nämlich sechs statt derzeit elf. Denn das dichte Zusammenstehen der Platanen habe das Ausbreiten der Pilzinfektion begünstigt, und den Bäumen allgemein nicht gut getan, ergänzte Fey. Für das Fällen der elf Platanen rechnet die Gemeinde mit 8770 Euro an Kosten. Für das Fräsen der Wurzelstücke veranschlagt sie 2748 Euro. „Das Ausbaggern der Pflanzgruben für die sechs neuen Bäumen wird wohl 3000 Euro Kosten, der Substrateinbau und das Pflanzen der Hochstämme vermutlich 1500 Euro“, erklärte Ziegler. Demzufolge würden die Arbeiten bei der FG Dannstadt wohl mit rund 18.000 Euro zu Buche schlagen, die Arbeiten beim SV Schauernheim mit 3500 Euro. Der Idee Sara Schöns (Grüne), die Platanen vielleicht bei einer Übung von der Feuerwehr ummachen zu lassen, erteilten Ziegler und Büroleiter Markus Lehmann eine Absage. Das sei erstens keine Tätigkeit der Brandbekämpfer, zweitens würden dafür Experten für Baumfällarbeiten benötigt. Johannes Kupper (CDU) bereiteten die hohen Kosten ebenfalls Unbehagen. Die Bäume zu fällen, sei sinnvoll. „Aber es ist Geld, das wir nicht haben“, erläuterte er. Daher regte er an, ob der Verein nicht vielleicht irgendwie beteiligt werden könnte, um die Kosten für die Kommune zu senken, zum Beispiel, indem die FG Baggerarbeiten übernimmt. Darüber hinaus gab er zu bedenken, dass das Parken der Autos direkt an den Bäumen beziehungsweise auf ihren Wurzeln zu der Situation beigetragen habe. Dazu erklärte Bauabteilungsleiter Bernd Ziegler: „Dem versuchen wir ja entgegenzusteuern, indem wir nur sechs statt bislang elf Bäume anpflanzen.“ Den Verein oder Eltern miteinzubinden, sei in diesem Fall nicht möglich. „Das ist keine Handarbeit, die von ihnen erwartet werden könnte. Das muss maschinell geschehen“, sagte er. Marc Hauck (FDP) sprach sich dafür aus, die Bäume zu entfernen und zu ersetzen, anstatt lediglich daran herumzudoktern. Gerlinde Braun (SPD) lenkte die Aufmerksamkeit auf einen praktischen Aspekt: „Können wir das jetzt überhaupt machen oder erst im Spätjahr? Und kann sich der Pilz über den Sommer ausbreiten?“ Die Antworten Zieglers: Wegen des Bundesnaturschutzgesetzes könnten die erforderlichen Arbeiten tatsächlich erst im Oktober erfolgen und die Krankheit sich bis dahin theoretisch ausbreiten. Am Ende beschloss der Rat einstimmig, die Baumarbeiten sowohl bei der FG Dannstadt als auch beim SV Schauernheim zu übernehmen. Für die Sicherung bleiben jedoch die zwei Vereine verantwortlich, sprich, sie müssen die betreffenden Bäume absperren.

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