Rhein-Pfalz Kreis Persönliche Anmeldung bleibt

In welcher Kita der Nachwuchs künftig spielen wird, soll auch weiterhin im direkten Gespräch von Eltern und Kita-Leitung ausgelo
In welcher Kita der Nachwuchs künftig spielen wird, soll auch weiterhin im direkten Gespräch von Eltern und Kita-Leitung ausgelotet werden.

«Schifferstadt». In Schifferstadt wird es auch künftig keine zentrale Vergabestelle für Kindertagesstättenplätze geben. Die Vertreter der kommunalen, kirchlichen und freien Träger haben sich dagegen ausgesprochen. Das haben Bürgermeisterin Ilona Volk (Grüne) und der katholische Pfarrer Georg Müller (Gemeinde Heilige Edith Stein) im Namen der kirchlichen Träger am Mittwochabend im Ausschuss für Generationen und Soziales mitgeteilt. Die CDU-Fraktion hatte für ein zentrales Anmeldeverfahren plädiert.

Hintergrund ist ein derzeit laufendes Forschungsprojekt des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim zur Kitaplatz-Vergabe in Deutschland, ähnlich der Vergabepraxis von Studienplätzen. Die CDU hatte ursprünglich die Teilnahme Schifferstadts an diesem Projekt beantragen wollen. Bei einer zentralen Anmeldung bei der Stadtverwaltung gebe es eine stabile Planungsgrundlage, mehr Transparenz und Objektivität bei der Verteilung der Kinder auf die Kitas und weniger Zeitverlust für Erzieherinnen und Eltern durch viele Einzelgespräche – so die Argumente der CDU (wir berichteten). Im Mai gab es bereits ein Gespräch des ZEW-Teams mit Vertretern der Stadtverwaltung, nun mit allen Trägern, den Kita-Leitungen und dem Kreisjugendamt. Alle Beteiligten haben sich demnach bei diesem gemeinsamen Treffen für ein Verbleiben bei der bisherigen Praxis ausgesprochen. Sprich: Die Eltern melden ihre Kinder persönlich bei den jeweiligen Kitas an, und die Leitungen treffen sich zweimal jährlich zum Abgleich der Anmeldungen und der Aufteilung der Kinder. „Nichts ersetzt das persönliche Gespräch mit den Eltern, und viele wichtige Informationen erfahren die Kitas nur auf diese Weise“, fasste Pfarrer Müller den Tenor des Treffens zusammen. Viele Eltern wünschten eine bestimmte Einrichtung und würden dafür auch Wartezeit in Kauf nehmen. Das könne ein solch standardisiertes zentrales Vergabesystem „nicht abbilden“, sagte Müller. Zudem: Wenn es mit der Wunsch-Kita nicht klappe, kämen die Eltern mit ihrer Beschwerde ohnehin wieder zu den einzelnen Einrichtungen. „Wir können den Mehrwert nicht erkennen“, sagte auch Ilona Volk für die Verwaltung. Das Programm des ZEW sei noch in der Entwicklungsphase, die Einrichtung suche Modellgemeinden. Für die Stadt bedeute eine solche zentrale Vergabe auch einen zusätzlichen Personalaufwand. Sie verwies wie Müller darauf, dass sich alle Träger gegen die zentrale Anmeldung ausgesprochen hätten. Andreas May (CDU) äußerte Enttäuschung. Ein persönlicher Austausch würde auch bei einer zentralen Vergabe nicht komplett entfallen, wenn er gewünscht sei, sagte er. Aber die Eltern müssten dann nicht zwangsläufig die Kitas „abklappern“. Außerdem sollte sich Schifferstadt nicht die Chance entgehen lassen, am Modellprojekt teilzunehmen. Miriam Gruber (SPD) und Ulrike Hardt (Grüne) sprachen sich dagegen ebenfalls für eine Beibehaltung der bisherigen Praxis aus. Ilona Volk verwies nach Nachhaken Mays darauf, dass die Kita-Leitungen schließlich geschlossen gegen die zentrale Anmeldung seien.

x