Schifferstadt „Ochse“: Mensa für Grundschule Nord nimmt Formen an

Einst ein Gasthaus mit Tradition: Bei der Neugestaltung in eine soziale Begegnungsstätte sind auch ein offener Mittagstisch und
Einst ein Gasthaus mit Tradition: Bei der Neugestaltung in eine soziale Begegnungsstätte sind auch ein offener Mittagstisch und eine Schulmensa im »Ochsen« vorgesehen.

Kochen und Servieren, Kochen und Warmhalten oder Kochen und Kühlen? Was nach dem Inhalt einer der unzähligen TV-Kochshows klingt, ist mehr: ein weiterer Schritt in der Umwandlung des Gebäudekomplexes des ehemaligen Gasthauses „Ochsen“ in der Schifferstadter Innenstadt. Denn die Beantwortung dieser Fragen ist Teil der Planung.

Es geht langsam voran mit dem „Ochsen“. Eine soziale Begegnungsstätte soll hier entstehen, ein zentraler Punkt im Projekt Soziale Stadt. Die gute Nachricht laut Bürgermeisterin Ilona Volk (Grüne): Von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier und der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd in Neustadt liegt inzwischen ein positiver Bescheid vor. Das heißt – es kann an die Planung und an die Ausschreibung gehen.

Wichtiger Bestandteil und „Ankernutzung“ dieses künftigen Ortes der Begegnung ist ein offener Mittagstisch für die Bürger im Saalbau. Und dieser ist gleichzeitig als künftige Mensa der Ganztagsschüler der Grundschule Nord vorgesehen. Da die Art der Zubereitung des Essens aber die Ausgestaltung und Größe der Küche und Lagerflächen bestimmt, mussten sich die Mitglieder des Ausschusses Projekt Soziale Stadt zunächst mit Verpflegungskonzepten beschäftigen, um den Planern etwas an die Hand zu geben.

Zum Hintergrund: Derzeit erhalten die Ganztagsschüler der Grundschulen Nord und Süd ihr Mittagessen warm angeliefert über einen Caterer. Grund sind die beschränkten Platzverhältnisse in den Küchen der Grundschule Süd und im Pfarrzentrum St. Jakobus, in dem derzeit die Mensa der „Nord-Schüler“ untergebracht ist. Für beide Schulen soll sich das aber ändern. Während bei der Grundschule Süd im Zusammenhang mit der Erweiterung eine neue Küche und ein neuer Speisesaal entstehen sollen, ist für die Einrichtung an der Rehbachstraße eben die Mensa künftig im nahen „Ochsen“ vorgesehen. Volk: „So wird sichergestellt, dass beide Schulen eine gleichwertige Ganztagesschulverpflegung erhalten.“

Nun wurde diskutiert, wie das Essen für hungrige Kindermägen zubereitet werden soll, wurden Für und Wider abgewogen. Frisch vor Ort zu kochen („Cook and Serve“) wäre wünschenswert, aber schwierig umzusetzen. Denn hier werden deutlich mehr Platz, Personal und Geld gebraucht. Von der bisher genutzten Warmanlieferung wiederum wollten die Schifferstadter Abstand nehmen. „Erhebliche Vorteile“ habe dagegen das System „Cook and Chill“ (Kochen und Kühlen), bei dem fertig gekochte Speisen gekühlt angeliefert und dann vor Ort „regeneriert“ werden, heißt es in der Information der Verwaltung für die Ausschussmitglieder. Neben dem geringen Qualitätsverlust und der Wirtschaftlichkeit sei das vor allem die Flexibilität, betont Ilona Volk. Denn aufgrund der steigenden Nachfrage nach Ganztagesplätzen sei zukünftig mit einem erheblichen Mehrbedarf an Mahlzeiten zu rechnen. Darauf zu reagieren, gehe bei einer „Regenerationsküche“ am besten.

Laut Stadtverwaltung liege der Bedarf an Mittagessen für die Schüler bei 220 – Tendenz steigend. Bei der Planung für den „Ochsen“ gehe man von 250 Essen täglich aus. Hinzu kommen 30 bis 50 Mahlzeiten für Erwachsene beim offenen Mittagstisch. Außerdem plant die Verwaltung, bei der Sanierung und Erweiterung der Grundschule Süd dort das gleiche Verpflegungskonzept einzuführen.

Letzt hat der Ausschuss Projekt Soziale Stadt laut Bürgermeisterin die Variante „Cook and Chill“ als Verpflegungskonzept für den offenen Mittagstisch und damit die Grundschulmensa einstimmig beschlossen. Entsprechend soll nun die Küche geplant werden. Außerdem wurde die Stadtverwaltung beauftragt, die Planungsleistungen auszuschreiben – vorbehaltlich der Zustimmung der Kommunalaufsicht.

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