Rhein-Pfalz Kreis Neue Lärmmessungen gefordert
Fussgönheim. Nachdem die A 61 zwischen den Autobahnkreuzen Frankenthal und Mutterstadt auf sechs Spuren erweitert worden ist, soll der Lärmpegel ein weiteres Mal gemessen werden. Das fordert der Fußgönheimer Ortsgemeinderat und hat deshalb nur unter diesem Vorbehalt der Lärmaktionsplanung zugestimmt, die von der EU angestoßen wurde und sich derzeit in der zweiten Stufe befindet.
„Wir gehen von mehr Verkehr und folglich mehr Lärm durch den Autobahnausbau aus“, sagte Ortsbürgermeisterin Marie-Luise Klein (SPD)hierzu. Bei dem EU-Projekt soll in einer mehrstufigen Kartierung Umgebungslärm erfasst werden. In der aktuell zweiten Phase werden unter anderem Hauptverkehrsachsen mit mehr als drei Millionen Fahrzeugen im Jahr und Ballungsräume mit mehr als 80.000 Einwohnern kartiert. Außerdem beauftragte der Rat die Gemeindeverwaltung, die Voraussetzungen für weitere Lärmschutzgutachten für die Landesstraßen 454 und 525 zu prüfen und beim Landesbetrieb Mobilität in Speyer entsprechenden Bedarf anzumelden. In diesem Zusammenhang nahm das Gremium auch den Planfeststellungsbeschluss für den A-61-Ausbau zur Kenntnis. Laut Klein wird bei dem Vorhaben eine große Fläche versiegelt, wodurch Platz für das Zurückhalten von Regenwasser verloren geht. Der Verlust dieses sogenannten Retentionsraumes wird in den Unterlagen auf zirka 7300 Kubikmeter beziffert. Den erforderlichen Ausgleich soll die Renaturierung des Schwabenbachs zwischen Fußgönheim und der Nachbargemeinde Gönnheim liefern. „Diese hatten wir bereits vor sieben oder acht Jahren beschlossen, dann aber aus Kostengründen zurückgestellt. Nun kann das Projekt im Zuge des A-61-Ausbaus verwirklicht werden“, sagte die Ortsbürgermeisterin. Umsetzen soll das Vorhaben der Gewässerzweckverband Isenach-Eckbach. Insgesamt soll die Autobahn auf dem 37 Kilometer langen Abschnitt vom Frankenthaler Kreuz bis zur Landesgrenze Rheinland-Pfalz/Baden-Württemberg von derzeit vier auf sechs Spuren – drei in jede Richtung – vergrößert werden. Das Projekt ist bereits seit 2003 im Bundesverkehrswegeplan vorgesehen. Damit soll der erwarteten Verkehrszunahme auf der für die Wirtschaft und Urlaubsreisende wichtigen Nord-Süd-Verbindung Rechnung getragen werden. Für den ersten Teil vom Frankenthaler bis zum Mutterstadter Autobahnkreuz liegt seit November 2014 der Planfeststellungsbeschluss vor. Um die Fahrbahn auf sechs Spuren zu erweitern, muss die Autobahntrasse auf dieser 14 Kilometer langen Strecke um 36 Meter verbreitert werden. Die Kosten von 91 Millionen Euro wird der Bund übernehmen. Der Ausbau diesen Abschnitts deutlich entlasten, auf dem laut Infrastrukturministerium täglich bis zu 70.000 Fahrzeuge verkehren.