Rhein-Pfalz Kreis Mehr Grün, mehr Verstecke

„Heutzutage wollen wir wieder zurück zur Natur – das erdet die Kinder“, sagt Johannes Schwaab vom Kita-Förderverein.
»Heutzutage wollen wir wieder zurück zur Natur – das erdet die Kinder«, sagt Johannes Schwaab vom Kita-Förderverein.

«Limburgerhof.» Eltern, Erzieher und Kinder der Kindertagesstätte Katharina-von-Bora in Limburgerhof machen aus dem tristen Außengelände des Kindergartens ein Spiel-Paradies im Grünen. Das 100.000 Euro Projekt wird seit 2016 durch Spenden und Eigenarbeit vorangetrieben – diesen Herbst sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.

Spielen im Grünen. Das wollen Erzieher und Eltern den Kindern der Katharina-von-Bora Kindertagesstätte in Limburgerhof ermöglichen. Dafür trifft man sich seit gut drei Jahren regelmäßig, um gemeinsam anzupacken und das Außengelände des Kindergartens umzugestalten. Nach der Winterpause standen vergangenen Samstag zum Großteil Pflanzarbeiten und die Gestaltung einiger „Natur-Entdeckungs-Ecken“ auf der Agenda. Immerhin mussten gut 100 Bäume und Sträucher eingepflanzt werden, die die Firma Fielmann der Tagesstätte gestiftet hat. Wer sich auf dem Gelände umsieht, merkt schnell, dass „modernes Spielen“ nichts mit Technik zu tun hat. Grobe Kieswege und viel Beton – das war einmal. Das Außengelände der Limburgerhofer Kita hat sich ganz schön verändert. „Dieser ganze Beton-Look war einfach nicht mehr zeitgemäß. Heutzutage wollen wir wieder zurück zur Natur – das erdet die Kinder“, meint Johannes Schwaab. Er ist Vorsitzender des Fördervereins und hat über das ganze Projekt den Überblick. Bei einer kleinen Führung erklärt er, was in den letzten Jahren alles passiert ist. Die wohl größte Veränderung ist die Erweiterung der Außenanlage durch das benachbarte Grundstück. „Mit Hilfe der Kirchengemeinde konnten wir so eine Freispielfläche anlegen“, erinnert sich Schwaab. Im Sommer 2017 wurde diese bei einem ersten Aktionstag gestaltet. Materialien kamen meist aus Spenden von lokalen Organisationen oder waren schon im Bestand. Im vergangenen Jahr kamen die neue Terrassen dazu und der Kleinkinderbereich wurde umgestaltet. 2019 hat sich die Truppe aus Eltern und Erziehern ein sehr großes Ziel gesetzt: Der früher zentrale Außenspielbereich soll komplett umgestaltet und für ein naturnahes Spielen gerüstet werden. Trotz Nieselwetters ist die Stimmung beim mittlerweile vierten Aktionstag sehr gut. Alle sind emsig am arbeiten. Nicht nur Eltern und Erzieher. Auch die Kinder fahren, bekleidet mit Gummistiefeln und Matsch-Hosen, mit ihren kleinen Schubkarren herum. Schließlich muss jeder anpacken, wenn bis Ende des Jahres alle Arbeiten abgeschlossen sein sollen. „Es ist alles etwas chaotischer als gedacht, aber wir kriegen das hin“, meint Schwaab. Er ist optimistisch. Der Zeitplan sei straff, aber mittlerweile sei die Gruppe eingespielt. Jeder übernimmt eine Aufgabe. Ein paar Mütter zum Beispiel sind mit ihren Kindern auf dem neuen Freispielgelände beschäftigt. Hier pflanzen sie auf einem Hügel Bäume und Sträucher. Es soll noch grüner werden. „Die Kinder sollen Natur erleben. Wir versuchen das hier möglichst vielseitig umzusetzen“, sagt Andrea Pfitzner, Leiterin der Kita. Es sei toll, dass für die Aktion alle zusammen arbeiten würden. „Die Kinder schätzen es viel mehr wert, wenn sie und ihre Eltern daran gebaut haben. Es ist schon ein Stück Zuhause, was wir geschaffen haben.“ Besonders toll findet Pfitzner die vielen grünen Ecken und Verstecke. „Solche Rückzugsorte brauchen wir doch alle ab und zu“, stimmt ihr Johannes Schwaab lachend zu. Den Plan für die Gestaltung hat der Förderverein zusammen mit dem Landschaftsarchitekturbüro Stadt und Natur aus Annweiler erarbeitet. Er sieht neben dem klassischen Sandkasten, Rutsch- und Schaukelbereich auch außergewöhnlichere Spielecken vor – ein Natur-Werkel-Bereich, eine Bobby-Car-Rennstrecke mit bemalter Betonröhre und ein Erlebnis-Pfad, an dem gerade getüftelt wird, damit er im Sommer fertig ist.

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