Rhein-Pfalz Kreis Managerin setzt auf Solarkraft

Die Lambsheimer wollen die Klimaschutz-Stelle nicht mehr alleine finanzieren, sondern sehen darin eine ortsübergreifende Aufgabe
Die Lambsheimer wollen die Klimaschutz-Stelle nicht mehr alleine finanzieren, sondern sehen darin eine ortsübergreifende Aufgabe.

Mit ihrem Klimamanager ist Lambsheim ein Vorreiter unter den ökologisch orientierten Kommunen. Da jetzt aber auch die Verbandsgemeinde Lambsheim-Heßheim ein Klimakonzept auf den Weg bringen will, sollen die Personalkosten für die 0,6 Stelle künftig von der VG bezahlt werden. Das haben die Lambsheimer Christdemokraten in zwei Sitzungen nachdrücklich gefordert.

Eine Avocado-Pflanze im Topf hat die neue Klimamanagerin Rosemarie Lindhorst aus Nierstein mit ins Rathaus gebracht, um sich dem VG-Hauptausschuss vorzustellen. „Eigentlich dürfte die hier gar nicht wachsen“, sagte Lindhorst. „Dass sie trotzdem wächst, zeigt, dass die Temperaturen schon gestiegen sind.“ Mitte Juli hat Lindhorst ihre 0,6 Stelle aufgenommen und sich in den Dörfern umgesehen, welche Projekte sie angehen will – anknüpfend an die Vorschläge im Klimaschutzkonzept und an die Arbeit ihres Vorgängers. Vor allem bei der Quartiersanierung und der Solaroffensive müsse man ansetzen, sagte die Agarwissenschaftlerin in ihrem Vortrag. Sie hat eine Reihe von Gebäuden ausgemacht, die mit Solaranlagen ausgestattet werden könnten, wie etwa das Heßheimer Rathaus mit Dachflächen, die nach Süd-Süd-Ost ausgerichtet sind, oder die Großniedesheimer Sporthalle mit idealer Südausrichtung. Selbst für historische Objekte wie das Schloss Kleinniedesheim könne man in Absprache mit dem Denkmalschutz eine Photovoltaikanlage und eine mineralische Dämmung überlegen. „Wie man sieht, profitieren alle Ortsgemeinden“, resümierte Barbara Eisenbarth-Wahl (CDU) und begrüßte die neue Managerin sehr freundlich. „Deshalb möchten wir unserer Forderung Nachdruck verleihen, die Stelle auf VG-Ebene anzusiedeln. Wir haben in Lambsheim zwar den ersten Schritt gemacht, aber jetzt ist es ganz klar eine Gesamtaufgabe der VG.“ Derzeit kommt Lambsheim für eine halbe Stelle mit 19,5 Stunden auf. Die Verbandsgemeinde hatte 3,9 Stunden, also eine 0,1-Stelle, draufgesattelt, damit der bisherige Klimamanager die Energieeffizienz-Agentur beim Erstellen des Klimaschutzkonzepts für die VG unterstützen kann. Da das Gesamtkonzept – wie berichtet – nun vorliegt, hatte die CDU-Fraktion Mitte Juni den Antrag gestellt, die Aufgabe ganz an die VG abzugeben und die bewilligten Fördermittel ebenfalls zu übertragen. Fragt sich allerdings, ob die Bezuschussung verloren geht, wenn der Arbeitgeber des Klimamanagers wechselt. „Wir haben uns auch Gedanken gemacht, ob es förderunschädlich ist“, sagte Eisenbarth. „Umso mehr ärgert es uns, dass das noch nicht geprüft wurde.“ Am 14. August habe der Antrag in der VG-Verwaltung erst vorgelegen, sagte Bürgermeister Michael Reith (SPD). Er versicherte, dass der Klimamanager bisher seine Wochenstunden von 19,5 in Lambsheims „Meilensteine für den Klimaschutz“ investiert habe. Die Verwaltung wollte vorschlagen, die Stelle künftig auf VG-Ebene frühestens zum 1. Februar anzusiedeln, um die Bewilligung der Zuschüsse abzuwarten. Dieser Punkt, der im Hauptausschuss beschlossen werden sollte, wurde jedoch nach Eisenbarth-Wahls Einwand zurückgestellt. Stattdessen soll zunächst geklärt werden, ob die Förderung übertragbar ist. Einstimmig empfiehlt der Ausschuss dem Rat das Klimaschutzkonzept und ein Controlling. Außerdem solle eine Ganztagsstelle befristet auf drei Jahre für den Klimamanager eingerichtet und 65 Prozent an Zuschüssen beantragt werden.

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