Rhein-Pfalz Kreis Land und Leute:

91-86203231.jpg

Ja, es gibt sie noch, die Verbandsgemeinde Waldsee. Zumindest im Internet. Denn die Homepage der im Januar frisch getauften Verbandsgemeinde Rheinauen hat im weltweiten Netz noch einen kleinen Bruder. Unter www.waldsee.de können all jene in Erinnerungen schwelgen, die sich mit der Gebietsreform und vor allem mit dem neuen Namen der Verbandsgemeinde noch immer nicht so richtig abgefunden haben. Wirklich gepflegt wird die Seite freilich nicht mehr. So endete die Bewerbungsfrist für die dortige Suche nach einem Hausmeister für Flüchtlingsunterkünfte schon am 19. Februar und unter der Rubrik „Aktuelles“ wird zum Kinderfasching und zum Heringsessen am Aschermittwoch eingeladen. Ein Link führt zwar auch zu den „neuen“ Ortsgemeinden Altrip und Neuhofen, aber bei der Aufzählung der gemeindeeigenen Einrichtungen, Kirchen und Schulen finden sich nur jene aus den „alten“ Ortsgemeinden Waldsee und Otterstadt. Viel aktueller und gleichberechtigter ist da der neue Auftritt auf www.vg-rheinauen.de. Warum die alte Homepage also nicht einfach löschen? Vielleicht weil sie irgendwann noch einmal gebraucht werden könnte? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ... Ich gehe über den Pausenhof des Paul-von-Denis-Gymnasiums. Mittelstufen-Schüler rennen herum, ein paar spielen mit einem Softball, Mädchen stecken die Köpfe zusammen und giggeln über einem Smartphone. Ich gehe die Treppe hoch, Richtung Eingang. Ein paar Schüler kommen mir entgegen. Ist ja klar: Alle müssen raus, es ist große Pause. Drinnen im Foyer steht eine Lehrerin, die Pausenaufsicht. Die scheucht uns immer raus. Ich muss aber rein. Nur leider werde ich immer erwischt. Je-des-mal. Guckt sie streng? Na ja. Geht so. Bestimmt wird sie mich anhalten, wenn ich reingehe. Fragen, was das soll. Sagen, dass Pause ist und ich gefälligst wie alle anderen draußen auf dem Hof zu sein habe. Ich lege mir zurecht, was ich dann sagen werde. Dass ich einen Termin im Sekretariat habe, mit Frau Meyhew-Fiscus. Dass es ihre Idee war, dass sie mich dort trifft. „Sie können sie ja fragen“, werde ich sagen. Ich hole noch mal tief Luft und betrete das Foyer. Die Pausenaufsicht sieht mich, guckt mich direkt an und – nickt mir freundlich grüßend zu. Mit Herzklopfen gehe ich weiter. Jetzt fällt mir wieder ein: Ich bin 50 Jahre alt und habe mein Abitur an dieser Schule vor 32 Jahren gemacht. Ich bin für die RHEINPFALZ hier. Ehrlich. Rätselhafte Bodenvertiefungen mitten im Rhein-Pfalz-Kreis verwirrten die Birkenheider in den vergangenen Wochen. Niemand hatte sie zunächst wahrgenommen, keiner verstand ihre Bedeutung. Sind es Hinterlassenschaften unserer Vorfahren, ähnlich der riesigen Nazca-Linien in Peru, die wahrscheinlich den Wettergott gnädig stimmen sollten? Oder ist es gar das Werk von Außerirdischen, die hier schon mal einen Parkplatz für das riesige Raumschiff markiert haben, das Birkenheide bei seiner Landung leider plattmachen würde? Was wie der – zugegeben überspitze – Anfang einer großen National-Geographic-Reportage klingt, hat letztlich aber eine ganz banale Erklärung: So wie die meisten Kornkreise das Werk von Menschenhand sind, hat auch hier ein – wohl übereifriger – Mensch die Furchen rund um die Äcker gezogen. Sie sollten lästige Moped-Fahrer fernhalten, die die Äcker offenbar zur Sandbahn umfunktioniert hatten. Welche Ironie des Schicksals, dass genauso, wie die Erbauer der Nazca-Linien das Klima nicht beeinflussen konnten, die Gräben auch keine Möchtegern-Rocker abwehren. Im Gegenteil: Nun hat ihre „Sandbahn“ auch noch eine Buckelpiste. Das Frauchen, das seinen Hund in Dannstadt immer in den Grünstreifen vor der Tankstelle gegenüber des Rathauses machen lässt und die Haufen anschließend nicht mitnimmt. Das Herrchen, das seine beiden großen Vierbeiner immer auf das unbebaute Areal vor der Grundschule in Hochdorf ausführt und sich danach ebenfalls nicht um den Kot der Köter kümmert. Diese schwarzen Schafe unter den Hundebesitzern beweisen sich und der Öffentlichkeit ungeniert, dass das im Mai an sie gegangene Schreiben der Verbandsgemeindeverwaltung Dannstadt-Schauernheim, in dem darum gebeten wird, die Hinterlassenschaften der Tiere zu entsorgen, in ihrem Falle wirklich nur eines war: Für die Katz. |aier

x